Regelmäßige Hörtests bei Tätigkeiten mit hoher Lärmbelästigung empfohlen
13.01.2014
Viele Berufstätige sind tägliche am Arbeitsplatz erheblichem Lärm ausgesetzt, der nicht selten zu eine Minderung des Hörvermögens führt. Laut Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) war Lärmschwerhörigkeit im Jahr 2013 die am häufigsten anerkannte Berufskrankheit, berichtet die Nachrichtenagentur „dpa“. Insbesondere Beschäftigte aus dem Bausektor seien vermehrt betroffen.
Daher sollten beispielsweise die Beschäftigten in der Metall- und Holzverarbeitung regelmäßig einen Hörtest machen, so der Hinweis der BAuA. In größeren Unternehmen biete sich hier zum Beispiel ein Gang zum Betriebsarzt an. Dieser könne mögliche Gehörschäden frühzeitig feststellen und entsprechende Schutzmaßnahmen einleiten. Doch vielfach erfolgt der Gang zum Arzt deutlich zu spät und das Gehör der Betroffenen ist bereits soweit geschädigt, dass hier eine berufsbedingte Lärmschwerhörigkeit diagnostiziert wird. Georg Brockt, Experte für Lärmschutz bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), betonte, dass es den Betroffenen selbst meist schwer falle, die Schwerhörigkeit festzustellen und sie diese erst im fortgeschrittenen Stadium bemerken. Daher seien regelmäßige Hörtests angebracht.
Lärmbelästigung betrifft 5 Millionen Beschäftigte
Neben den Kontrollen des Gehörs sind bei hoher Lärmbelästigung am Arbeitsplatz die Präventionsmaßnahmen von besonderer Bedeutung. Gefährdete Personen sollten bei der Arbeit immer ihren Gehörschutz tragen, warnte Brockt. Darüber hinaus empfiehlt der Experte den Betroffenen ihr Gehör in der Freizeit möglichst zu schonen. Statt lauter Musik sei nach einem geräuschvollen Tag auf der Arbeit abends eher Ruhe angesagt, damit sich das Gehör regenerieren kann. Im Jahr 2010 hatte das BAuA bereits eindringlich auf die Problematik der Lärmbelästigung am Arbeitsplatz hingewiesen und dabei deutlich gemacht, dass hierzulande rund fünf Millionen Menschen bei gesundheitsschädlichem Lärm arbeiten. Knapp jeder vierte Beschäftigte gebe an, häufig oder immer unter Lärm zu arbeiten, so die damalige Mitteilung des BAuA. Jedes Jahr würden circa „5.000 neue Fälle berufsbedingter Lärmschwerhörigkeit anerkannt.“ Zudem leide nicht nur das Gehör, sondern der unerwünschte Schall führe auch zu Stress und wirke auf das vegetative Nervensystem. Psychische Probleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Störungen des Verdauungssystems seien hier mögliche Folgen. (fp)
Bild: Bernd Wachtmeister / pixelio.de
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