Ist zu viel Salz wirklich schädlich?
17.09.2014
Entgegen des weitläufigen Trend, immer mehr auf Salz zu verzichten, gibt es inzwischen auch gegenläufige Meinungen dazu. Salz besteht aus fast vollständig aus Natriumchlorid und ist für die menschliche Ernährung unverzichtbar. Die täglich empfohlene Menge an Speisesalz liegt bei 6 Gramm, wobei die meisten Menschen hierzulande am Tag 10 Gramm konsumieren. Extreme Gegner halten jedoch 4 Gramm pro Tag als völlig ausreichend.
Salz ist in vielen Nahrungsmitteln ein Bestandteil
Kein leichtes Unterfangen, wenn man bedenkt, dass in vielen Nahrungsmitteln wie Brot, Käse, Wurst und diversen Convenience-Produkten bereits viel Salz enthalten ist. Dabei spielt es auch keine große Rolle, um welches Salz es sich handelt. Die Stiftung Warentest hatte „36 verschiedene Salze getestet und dabei wenig Unterschiede zu den oftmals hochgepriesenen Produkten wie Heilsalze gefunden“. Interessanterweise schnitten die Salze der Discounter gut ab. Auch sollte man unser Trinkwasser mit in die salzige Rechnung einbeziehen und darauf achten, das dass gewählte Produkt nicht mehr als 1 Gramm NaCl pro Liter enthält.
Natriumchlorid=Kochsalz ist das Natriumsalz der Salzsäure, welches mit der chemischen Formel NaCl angegeben wird. Eine Mengenangabe dazu findet man auf jeder Wasserflasche. Obwohl bei vielen Bluthochdruckpatienten mit der Reduzierung des Salzkonsums der Blutdruck gesunken ist, gab es jedoch keine besondere Auswirkung auf ein Infarkt oder das Sterberisiko. Eine andere Untersuchung belegte sogar das die Gefahr an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben am höchsten war, obwohl die Untersuchungsgruppe den niedrigsten Salzkonsum vorwies. Im Jahr 2013 legte ein US-Expertenkomitee seinen Bericht dazu vor. Daraus geht hervor, dass die den US-Bürgern empfohlene Tagesdosis von weniger als 2,3 Gramm gesundheitlich bessere Folgen hat, als wenn diese Empfehlung nicht berücksichtigt würde.
Bei alten Menschen, die wegen Bluthochdruck vollständig auf Salz verzichten sollen, kann das sogar zu einer Dehydrierung führen. In der Regel hat der Mensch einen höheren Bedarf an salziger Nahrung nach intensiver sportlicher Betätigung, Sex oder Saunagängen.
Rasche Salzreduzierung stresst den Körper
Es stellt sich nach wie vor die Frage, wie viel Salz die richtige Menge wäre. Studien, die eine genaue Empfehlung zu einer anerkannten Obergrenze geben können, fehlen jedoch. Die meisten in Deutschland lebenden Menschen nehmen mehr als die von der WHO (World Health Organization empfohlenen Menge von fünf Gramm täglich auf obwohl sie keine schweißtreibenden Tätigkeiten absolvierten. Viele Fachleute sind der Meinung, dass Menschen die viele Fertigprodukte konsumieren, besser den Salzhaushalt reduzieren sollten. Ebenso gilt diese Empfehlung für Menschen mit Nierenleiden.
Die Salzreduzierung sollte etappenweise und nicht prompt gemacht werden. So kann sich der Körper langsam an die Salzreduzierung anpassen ohne Stresshormone zu produzieren. Ansonsten kann es zu einem plötzlichen Entzug kommen. Menschen, die nach salziger Kost über Unwohlsein klagen, sollten grundsätzlich ihren Hausarzt konsultieren. (bn)
Bildnachweis: Berwis / pixelio.de
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