Q-Fieber: Schafherde als wahrscheinliche Infektionsquelle in Horb identifiziert
Nachdem mehrere Menschen in Horb am Neckar an Q-Fieber waren, ist die Infektionsquelle nun laut Mitteilung der Stadt „wahrscheinliche gefunden.“ Eine Schafherde sei von dem Veterinär- und Verbraucherschutzamt des Landratsamtes Freudenstadt als vermutliche Infektionsquelle der humanen Q-Fieber-Infektionen identifiziert worden.
In den Proben der verdächtigen Schafherde wurde bei den Analysen am Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe der Nachweis des Q-Fieber Erregers erbracht, berichtet die Stadt Horb. Vorsorglich seien in dem betroffenen Bestand bereits vor Vorliegen der Untersuchungsergebnisse die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet worden.
Maßnahmen zur Vermeidung weiterer Infektionen eingeleitet
In dem betroffenen Bestand wurden laut offiziellen Angaben sämtliche „Schafe im Rahmen der Grundimmunisierung bereits gegen den Q-Fieber-Erreger von den Amtstierärzten geimpft“ und „alle Risikotiere, also Tiere, die ansteckend wirken können, werden ab sofort zur Reduzierung des Risikos von weiteren Ansteckungen in Ställen untergebracht.“ Im Zuge der verstärkten Untersuchungen durch die niedergelassenen Ärzte seien in den letzten zehn Tagen „neun weitere laborbestätigte Q-Fieber-Fälle aus Horb-Dießen gemeldet“ worden. In ganz Baden-Württemberg hat das Landesgesundheitsamt laut Angaben der Nachrichtenagentur „dpa“ dieses Jahr schon 145 Q-Fieber-Fälle bei Menschen registriert, wobei die meisten Infektionen (52 Fälle) im Zollernalbkreis aufgetreten seien. Aus dem Kreis Göppingen wurden bisher 40 Infektionen und dem Kreis Esslingen zehn Infektionen gemeldet. In den Jahren 2008, 2010 und 2014 habe es ebenfalls größere Q-Fieber-Ausbrüchen mit bis zu 230 Erkrankungsfällen im Südwesten gegeben, die jeweils in Zusammenhang mit infizierten Schafen gebracht wurden.
Bei Anzeichen auf Q-Fieber einen Arzt aufsuchen
Anzeichen einer Q-Fieber-Infektion können Symptome ähnlich einer „Sommergrippe“ wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen sein, berichtet die Stadt Horb. Eine ärztliche Untersuchung sei bei entsprechenden Symptomen dringend geboten. Besonders gefährdet seien zudem Schwangere, immungeschwächte Personen und Personen mit Herzfehlern oder Herzklappenersatz. Sollten sie sich seit Mitte Mai in der Nähe von Schafen oder Ziegen aufgehalten haben, werde ihnen ein Gang zum Arzt und eine vorsorgliche Untersuchung auf Q-Fieber angeraten, auch wenn noch keine Symptome vorhanden sind. (fp)
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