Schamane schluckt Eisenstäbe und landet im OP
07.09.2014
Schwere Kost: Vier verschluckte Eisenstäbe lagen einem Schamanen schwer im Magen. Zwar hatte der Mann die verschluckten Fremdkörper anfangs noch gut verkraftet, doch dann stellten sich immer mehr und stärkere Schmerzen ein.
Vier Eisenstäbe zwei Monate im Körper
Ärzte in Nepal haben Pressemeldungen zufolge einem Schamanen "vier Eisenstäbe aus dem Körper operiert, die der selbst ernannte Heilpraktiker zwei Monate zuvor in Trance verschluckt hatte". Der 47-jährige Mann war demnach von seiner Familie mit Magenschmerzen, Fieber und Brechanfällen ins Krankenhaus gebracht worden, wie ein Arzt der Nachrichtenagentur AFP am Samstag mitteilte. In der Klinik seien ihm dann vier zwölf bis 15 Zentimeter lange Eisenstäbe entfernt worden. Die Fremdkörper hatten mehrere Organe des Mannes verletzt und innere Blutungen ausgelöst.
Bereits 300 solcher Stäbe verschluckt
Nach seinen eigenen Angaben hat der Schamane in seinem Leben bereits mehr als 300 solcher Metallstäbe verschluckt. Doch vor zwei Monaten wurde ihm diese Praxis dann zum Verhängnis: „Besessen“ von einer Erscheinung des Hindu-Gottes Shiva habe er die vier Stäbe verschluckt. Laut seinen Ärzten ist der Patient inzwischen wieder außer Lebensgefahr. Offenbar hatte er die schwer verdauliche Kost anfänglich noch relativ gut verkraftet. Als seine Schmerzen jedoch schließlich immer stärker wurden, trugen ihn seine Angehörigen vier Stunden lang zu Fuß ins Krankenhaus in der Gebirgsregion Jumla.
Filzstift schreibt nach 25 Jahren im Magen noch immer
In Nepal sind Schamanen und esoterische Praktiken keine Seltenheit. Insbesondere in abgelegenen Dörfern des Himalaya-Staates werden die Heilpraktiker gerne zu Rate gezogen. Doch auch im Westen finden schamanische Übungen oft Anklang. Wie lange solche – eher leichteren – Fremdkörper unbemerkt im menschlichen Körper verweilen können zeigt unter anderem ein Fall aus Großbritannien. Dort hatte eine Frau 1986 einen Filzstift verschluckt, der erst 25 Jahre später, im Jahr 2011, von Ärzten des Royal Devon and Exeter Hospital Foundation Trust aus ihrem Körper geholt wurde. Damals hatten die Mediziner im Fachjournal „British Medical Journal Case Reports“ mit Erstaunen festgestellt, dass der Stift auch nach einem Vierteljahrhundert im Magen immer noch schrieb. (ad)
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
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