Warum es vorteilhaft ist, Geschenke zu machen
Ehrenamtliche Betätigung, anderen Menschen zu helfen, Spenden für wohltätige Zwecke und Geschenke stärken auch die eigene körperliche und geistige Gesundheit. Die Psychologin Dr. Susan Albers von der Cleveland Clinic (USA) erläutert, worauf diese vorteilhaften Auswirkungen zurückzuführen sind.
Anderen Menschen zu helfen, löst eine chemische Reaktion im Körper aus. Dabei schüttet das Gehirn verschiedene Stoffe aus, welche sich vorteilhaft auf das Wohlbefinden und die körperliche Gesundheit auswirken können, erklärt die Expertin in einer aktuellen Pressemitteilung der Cleveland Clinic.
Freisetzung von Botenstoffen
Einer der Stoffe, die durch hilfsbereites Handeln ausgeschüttet werden, ist Dr. Albers zufolge Serotonin, das für die Regulierung der Stimmung verantwortlich ist.
Außerdem werde Dopamin freigesetzt, das häufig auch als das Glückshormon bezeichnet wird und ein Gefühl der Freude vermitteln kann. Hinzu kommt die Ausschüttung von Oxytocin (bekannt als Liebeshormon), das ein Gefühl der Verbundenheit mit anderen Personen bewirkt, berichtet die Medizinerin.
„Wenn wir etwas für andere Menschen tun, fühlen wir uns viel engagierter und fröhlicher. Das ist gut für unsere Gesundheit und unser Glücksemfpinden“, so Dr. Albers.
Geschenke machen senkt den Blutdruck
Anderen Leuten zu helfen, beeinlfusse jedoch nicht nur das psychische Wohlbefinden, sondern auch den Körper. So sei es vorteilhaft für die Herzgesundheit, wenn man anderen Personen Geschenke macht.
In einer Untersuchung wurde festgestellt, dass Geschenke an andere Menschen den Blutdruck senken können, wodurch das Herz geschützt wird, berichtet Dr. Albers.
Dieser Effekt sei durchaus vergleichbar mit den positiven Auswirkungen von gesunder Ernährung und Sport.
Erhöhte Lebenserwartung dank ehrenamtlicher Betätigung
Anderen Menschen zu helfen, scheine sich zudem auch positiv auf die Lebenserwartung auszuwirken. So habe eine Studie gezeigt, dass ehrenamtliche Betätigung tendenziell mit einem längeren Leben verbunden ist, verglichen mit Personen ohne Ehrenamt.
Stress reduzieren
Wenn man anderen Menschen hilft oder Geschenke macht, kann dies laut einer Forschungsarbeit aus dem Jahr 2018 auch den Cortisolspiegel senken, so die Expertin weiter.
Bei Cortisol handelt es sich um das sogenannte Stresshormon, welches eine wichtige Rolle bei Ängsten und dem Gefühl der Überforderung spielt.
Zu Schenken stärkt das Selbstwertgefühl
Andere zu beschenken, könne darüber hinaus auch den sogenannten mesolimbischen Pfad oder das Belohnungszentrum des Gehirns stimulieren und gleichzeitig Endorphine freisetzen, erläutert die Medizinerin.
Dies wirke sich positiv auf das Selbstwertgefühl aus, stärke das Glücksgefühl und reduziere Depressionen.
Geschenke müssen nicht teuer sein
Bei Geschenken gehe es nicht um den Preis. Laut der Expertin kosten einige der besten Geschenke überhaupt nichts. Entscheidend seien der Geschenkakt an sich, die dahinter steckenden Gedanken und das Interesse am Wohlbefinden von anderen Menschen.
So können Tätigkeiten, die anderen Menschen das Leben erleichtern, viel mehr Wert sein als Geschenke, die viel Geld gekostet haben. Als Beispiele nennt Dr. Albers:
- Spaziergänge mit dem Hund des Nachbarn,
- das Abnehmen von Aufgaben im Haushalt,
- kostenloses Babysitten für Freunde oder Familie
- oder das Einrichten eines Computers von technisch eingeschränkten Personen.
Geschenke können mit etwas Kreativität auch selber hergestellt oder gestaltet werden, wie beispielsweise das Malen eines Bildes oder das Zusammenstellen eines Albums mit besonderen Erinnerungen.
„Wenn man seine natürlichen Fähigkeiten einsetzt, kann man Geschenke machen, die von Herzen kommen, unvergesslich sind und viel mehr bedeuten als alles, was man im Laden kaufen kann“, betont Dr. Albers. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Why Giving Is Good for Your Health (veröffentlicht 07.12.2022), Cleveland Clinic
- Health Psychology: Is Spending Money on Others Good for Your Heart? (veröffentlicht Vol. 35, No. 6, 574 –583, 2016), Health Psychology
- Doug Oman, Carl E. Thoresen, Kay Mcmahon: Volunteerism and Mortality among the Community-dwelling Elderly; in: Journal of Health Psychology (veröffentlicht Mai 1999), Journal of Health Psychology
- S. Han, K. Kim, PhD, J. A. Burr: STRESS-BUFFERING EFFECTS OF VOLUNTEERING ON SALIVARY CORTISOL: RESULTS FROM A DAILY DIARY STUDY; in: Innovation in Aging (veröffentlicht 11.11.2018), Innovation in Aging
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.