Schlafmangel kann Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen
Zwar brüsten sich manche Menschen damit, mit nur wenigen Stunden Schlaf auszukommen, doch eigentlich ist längst bekannt, dass zu wenig davon ungesund ist. Chronischer Schlafmangel fördert unter anderem die Entwicklung eines Metabolischen Syndroms.
Wichtig für die Gesundheit
Es gibt genügend gute Gründe für mehr Schlaf: Zunächst dient die ausreichende Nachtruhe der Erholung. Zudem soll genügend Schlaf das gute Aussehen fördern. Dass es eine Art „Schönheitsschlaf“ gibt, der sich positiv auf die Attraktivität auswirkt, wurde auch schon mal in einer schwedischen Studie gezeigt. Vor allem aber ist Schlaf wichtig für die Gesundheit.
Dick durch Schlafmangel
Erst vor wenigen Tagen berichteten britische Wissenschaftler, dass Schlafmangel Übergewicht fördern kann. Es ist bekannt, dass Hormone eine wichtige Rolle dabei spielen, wieso Schlafmangel uns Menschen hungrig macht.
Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) erklärt in einer aktuellen Meldung, „warum zu wenig oder gestörter Schlaf dick und krank machen kann“. Den Experten zufolge kann chronischer Schlafmangel oder eine dauerhafte Störung des Tag-Nacht-Rhythmus den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen.
Der Appetit nimmt zu
Dadurch kann es zu einer sogenannten Insulinresistenz kommen. Professor Dr. med. Sebastian M. Schmid von der Medizinischen Universitätsklinik I in Lübeck erläuterte dazu: „Die Patienten haben erhöhte Blutzuckerwerte, obwohl sie vermehrt Insulin produzieren.“ Außerdem verschiebt sich das Gleichgewicht von Hunger regulierenden Hormonen, es kommt zu verstärktem Appetit.
Eine mögliche Folge ist das sogenannte Metabolische Syndrom, das Mediziner an starkem Übergewicht, erhöhtem Blutdruck, sowie erhöhten Blutzucker und -fettwerten erkennen.
Chronischer Schlafmangel kann tödlich enden
Laut DGE weist etwa jeder fünfte Erwachsene in Deutschland diese Kombination auf, die das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht. Als wesentliche Ursachen des Metabolischen Syndroms gelten Bewegungsmangel und Überernährung.
Professor Schmid sagte, dass die Beweislage, dass auch Schlafmangel das hormonelle Gleichgewicht stören kann, eindeutig ist: „Jede Stunde weniger Schlaf pro Tag ist in epidemiologischen Studien mit einer Zunahme von Übergewicht, Typ-2-Diabetes, erhöhten Cholesterinwerten und einem Bluthochdruck verbunden.“
Auch der Zusammenhang zwischen einer verkürzten nächtlichen Schlafdauer und einem erhöhten Sterberisiko gilt als belegt. „Chronischer Schlafmangel kann zu einem früheren Tod führen“, so Professor Schmid. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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