Tag gegen den Schlaganfall
Schlaganfälle zählen zu den häufigsten Todesursachen – nicht nur in Deutschland. Der „Tag gegen den Schlaganfall“, der am 10. Mai unter dem Motto „Schlaganfall kann jeden treffen!“ begangen wird, soll dazu beitragen, die Menschen über die Gefahren des Schlaganfalls zu informieren und aufzuklären.
Am 10. Mai wird bundesweit der „Tag gegen den Schlaganfall“ begangen. In den USA ist der Mai der National Stroke Awareness Month. Fachleute der renommierten Mayo Clinic nutzen diese Gelegenheit, in einem aktuellen Beitrag über die Anzeichen und Risikofaktoren für einen Schlaganfall zu informieren.
Großteil der Schlaganfälle vermeidbar
In Deutschland erleiden pro Jahr 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Etwa 60 Prozent der Betroffenen sind langfristig auf Therapien, Hilfsmittel oder Pflege angewiesen, berichtet die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in einer Mitteilung.
In Ländern wie Deutschland oder den USA zählt die Erkrankung zu den häufigsten Todesursachen.
Dabei wären rund 70 Prozent der Schlaganfälle vermeidbar – durch einen gesunden Lebensstil und die Behandlung von Risikofaktoren.
Sofort Hilfe rufen
Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Blutversorgung eines Teils des Gehirns unterbrochen oder reduziert ist, wodurch verhindert wird, dass das Gehirngewebe Sauerstoff und Nährstoffe erhält. Gehirnzellen beginnen innerhalb von Minuten abzusterben.
Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall und eine schnelle Behandlung ist entscheidend. Frühes Handeln kann Hirnschäden und andere Komplikationen reduzieren, wird in dem Beitrag der Mayo Clinic erklärt.
Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, einen Schlaganfall erleidet, sollten Sie umgehend den Notruf (112) wählen und sofort medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Anzeichen eines Schlaganfalls
Um die Anzeichen eines Schlaganfalls zu erkennen, denken Sie an das Akronym FAST. FAST steht für die Anfangsbuchstaben der englischen Wörter “Face” (Gesicht), “Arms” (Arme), “Speech” (Sprache) und “Time” (Zeit).
Der FAST-Test ermöglicht es auch medizinischen Laien, einen Schlaganfall zu erkennen. So funktioniert er:
Gesicht: Bitten Sie die betroffene Person zu lächeln. Wenn ein Mundwinkel herabhängt, kann das auf eine Gesichtslähmung oder Halbseitenlähmung bei einem Schlaganfall hinweisen. Wer annimmt, selbst betroffen zu sein, kann sich im Spiegel beobachten und auf Asymmetrien der Mundwinkel beim Lächeln achten.
Arme: Fordern Sie die betroffene Person auf, beide Arme nach vorne zu heben und die Handflächen nach oben zu drehen. Wenn tatsächlich ein Schlaganfall vorliegt, kann ein Arm nicht gehoben werden oder er sinkt wieder. Manchen Betroffenen kann es auch schwerfallen, die Arme so zu koordinieren, dass die Handflächen nach oben zeigen.
Sprache: Bitten Sie die betroffene Person, einen einfachen Satz nachzusprechen. Wenn dies schwer fällt, beziehungsweise wenn die Worte nicht korrekt wiederholt werden können oder wenn sie fehlerhaft oder verwaschen ausgesprochen werden, kann eine durch einen Schlaganfall verursachte Störung des Sprachzentrums vorliegen.
Zeit: Wenn die betroffene Person mit einer dieser Aufgaben Probleme hat, sollte umgehend der Notruf 112 gewählt werden. Zeit ist hierbei der entscheidende Faktor, denn für eine erfolgreiche Behandlung ist es von enormer Bedeutung, dass diese so schnell wie möglich beginnt.
Cholesterin im Fokus
Viele Faktoren können das Schlaganfallrisiko erhöhen. In Deutschland steht zum „Tag gegen den Schlaganfall“ in diesem Jahr das Cholesterin, oder besser gesagt: die Blutfette, besonders im Fokus, berichtet die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe auf ihrer Webseite. Als Gründe dafür werden aufgelistet:
Gute Blutfettwerte sind ein wesentlicher Faktor für gesunde Blutgefäße und schützen somit vor Schlaganfall und Herzinfarkt.
Regelmäßige Testreihen in Betrieben zeigen, dass scheinbar gesunde Menschen völlig überrascht von ihren kritischen Cholesterin-Werten sind.
Die Neigung zu ungünstigen Blutfettwerten wird häufig vererbt.
Die medizinischen Leitlinien empfehlen selbst Menschen mit guten Cholesterinwerten eine medikamentöse Therapie, sofern eine Untersuchung der Halsschlagadern größere Ablagerungen zeigt.
Ungünstige Cholesterin-Werte lassen sich durch eine Ernährungsumstellung gut beeinflussen.
Eine erste Messung des Gesamtcholesterins ist ganz einfach in vielen Apotheken möglich.
Weitere Risikofaktoren
Die Fachleute aus den USA listen weitere Risikofaktoren für einen Schlaganfall auf:
Alter: Menschen ab 55 Jahren haben ein höheres Schlaganfallrisiko als jüngere Menschen.
Geschlecht: Männer haben ein höheres Schlaganfallrisiko als Frauen. Frauen sind in der Regel älter, wenn sie einen Schlaganfall haben, sie sterben jedoch häufiger an Schlaganfällen als Männer.
Hormone: Die Verwendung von Antibabypillen oder Hormontherapien, die Östrogen enthalten, erhöht das Risiko.
Neben hohen Blutfettwerten erhöhen auch folgende Erkrankungen das Schlaganfallrisiko: Bluthochdruck, Diabetes, Obstruktive Schlafapnoe und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Zudem ist die Gefahr erhöht durch Schlaganfall, Herzinfarkt oder transitorische ischämische Attacke in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte.
Lifestyle-Risikofaktoren umfassen: Übergewicht oder Fettleibigkeit, körperliche Inaktivität, starker Alkoholkonsum oder Rauschtrinken und der Konsum illegaler Drogen wie Kokain. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mayo Clinic: Consumer Health: Stroke — know the signs and risk factors, (Abruf 07.05.2023)
- Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe: Hohes Cholesterin tut nicht weh, (Abruf: 07.05.2023), Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
- Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe: Tag gegen den Schlaganfall, (Abruf: 07.05.2023)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.