Einige Erkrankungen und ungesunde Lebensgewohnheiten erhöhen nicht nur das allgemeine Schlaganfallrisiko, sondern auch das Risiko eines schweren Schlaganfalls signifikant. Maßnahmen, die bei diesen Einflussfaktoren ansetzen, könnten die Schlaganfallprävention deutlich verbessern.
In einer neuen Studie haben Fachleute der University of Galway in Irland untersucht, ob der Einfluss einzelner Risikofaktoren je nach Schwere des Schlaganfalls variiert. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Neurology“ nachzulesen.
Was beeinflusst das Schlaganfallrisiko?
An der Untersuchung nahmen insgesamt 26.948 Personen im Durchschnittsalter von 62 Jahren teil. Die Hälfte der Teilnehmenden hatte einen Schlaganfall erlitten, davon 4.848 einen schweren Schlaganfall und weitere 8.612 einen leichten bis mittelschweren Schlaganfall. Die andere Hälfte der Teilnehmenden diente als Kontrollgruppe.
Das Team untersuchte, welche Faktoren das Risiko für einen Schlaganfall bei den Teilnehmenden erhöhten und konnte dabei folgende Risikofaktoren identifizieren:
- Blutdruck über 140/90 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg),
- Vorhofflimmern,
- Diabetes,
- hoher Cholesterinspiegel,
- Rauchen,
- Alkoholkonsum,
- Ernährungsqualität,
- körperliche Inaktivität,
- psychischer und sozialer Stress
- sowie zu viel Körperfett um die Taille.
Risikofaktoren für schwere Schlaganfälle
Anschließend untersuchten die Forschenden, wie relevant die genannten Risikofaktoren für einen schweren und für einen leichten bis mittelschweren Schlaganfall waren. Sie stellten fest, dass 74 Prozent der Teilnehmenden mit einem schweren Schlaganfall unter Bluthochdruck litten, bei den Teilnehmenden mit einem leichten bis mittelschweren Schlaganfall waren es 72 Prozent.
Elf Prozent der Teilnehmenden mit einem schweren Schlaganfall hatten Vorhofflimmern, verglichen mit neun Prozent der Teilnehmenden mit einem leichten bis mittelschweren Schlaganfall. Außerdem waren in beiden Gruppen 30 Prozent der Teilnehmenden Raucher, fügen die Fachleute hinzu.
Hoher Blutdruck
Nach Berücksichtigung verschiedener Faktoren, die das Schlaganfallrisiko beeinflussen können, zeigte sich laut den Forschenden, dass Menschen mit Bluthochdruck 3,2-mal häufiger einen schweren Schlaganfall und 2,9-mal häufiger einen leichten bis mittelschweren Schlaganfall erlitten als Personen ohne Bluthochdruck.
Vorhofflimmern
Zusätzlich wurde festgestellt, dass Personen mit Vorhofflimmern 4,7-mal häufiger einen schweren Schlaganfall und 3,6-mal häufiger einen leichten bis mittelschweren Schlaganfall erlitten, verglichen mit Teilnehmenden ohne Vorhofflimmern, berichtet das Team.
Rauchen
Ein weiterer wichtiger Risikofaktor war den Fachleuten zufolge das Rauchen. Rauchende Teilnehmende erlitten 1,9-mal häufiger einen schweren Schlaganfall und 1,7-mal häufiger einen leichten bis mittelschweren Schlaganfall als aktuell Nichtrauchende.
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So einem Schlaganfall vorbeugen
„Ein Schlaganfall kann zu Behinderung oder sogar zum Tod führen, doch es gibt eine Reihe von Risikofaktoren, die Menschen durch eine Änderung des Lebensstils oder durch Medikamente beeinflussen können“, betont die Studienautorin Catriona Reddin in einer aktuellen Pressemitteilung der American Academy of Neurology (AAN).
Die Studie zeige, dass die Risikofaktoren für einen Schlaganfall wie insbesondere Bluthochdruck, Vorhofflimmern und das Rauchen frühzeitig behandelt werden sollten, um Schlaganfällen vorzubeugen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Catriona Reddin, Michelle Canavan, Graeme J. Hankey, Shahram Oveisgharan, Peter Langhorne, et al.: Association of Vascular Risk With Severe vs Non-Severe Stroke; in: Neurology (veröffentlicht 13.11.2024), Neurology
- American Academy of Neurology: Which Risk Factors Are Linked to Having a Severe Stroke? (veröffentlicht 13.11.2024), AAN
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.