Schlaganfall: Symptome schnell erkennen und handeln
30.10.2014
Rund 260 000 Menschen in Deutschland erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall. Er ist weltweit die zweithäufigste Todesursache und die häufigste Ursache für Behinderungen im Erwachsenenalter. Deshalb gilt bei einem Schlaganfall: Je schneller der Hirninfarkt behandelt wird, desto besser ist die Prognose für den Patienten, wie die Deutsche Schlaganfall Gesellschaft (DSG) und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in einer gemeinsamen Presseinformation mitteilten.
Dazu ist es zwingend nötig, den Schlaganfall möglichst schnell anhand seiner typischen Symptome zu erkennen, damit die Notfallversorgung umgehend eingeleitet werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen in Zukunft mehr Menschen über die Symptome aufgeklärt werden. Denn nur die Schlaganfallopfer, die innerhalb der ersten Stunden nach dem Anfall in eine Klinik eingeliefert würden, könnten angemessen mit der Lysetherapie versorgt werden. Die Therapie löst die Gerinnsel dann medikamentös auf. Darauf weisen Ärzte im Rahmen des Weltschlaganfalltages hin. So gebe es über 60 sogenannte Stroke Units, die Informationsveranstaltungen zur Prävention und Behandlung von Schlaganfällen abhielten.
Ziele der Aufklärungskampagne seien zum einen, über die Risiken und Symptome eines Schlaganfalls aufzuklären, und zum anderen, den Kenntnisstand der Bevölkerung in Erfahrung zu bringen.
Bereits 2010 hatte es eine solche Kampagne gegeben, die sehr erfolgreich bewertet wurde. Dazu Professor Dr. med. Joachim Röther, Pressesprecher der DSG: „Wir wollten herausfinden, wie gut Laien einen Schlaganfall erkennen und ob ihnen die im Ernstfall wichtigen Handlungsschritte geläufig sind. Denn je früher der Notruf erfolgt und die Rettungskette eingeleitet ist, desto besser stehen die Chancen für den Patienten. An 15 Stroke Units wurde 2010 über den Schlaganfall aufgeklärt, und 565 Menschen nahmen an der Befragung vor und nach der Veranstaltung teil. „Das Wissen um Leitsymptome wie einseitige Lähmung, Gefühls-, Seh- und Sprachstörungen, Gangunsicherheit sowie plötzlich auftretende Kopfschmerzen konnte bei dieser Aktion deutlich vergrößert werden", so Röther in der gemeinsamen Presseinformation der DSG und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Deshalb gehören regelmäßige Aufklärungsveranstaltungen zu den Pflichtveranstaltungen jeder von der DSG und der Deutschen Schlaganfall-Hilfe zertifizierten Stroke Unit.
Im Zentrum des diesjährigen Weltschlaganfalltages steht, laut gemeinsamer Presseinformation, die Prävention. Dabei zählen Menschen mit Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Diabetes zum Kern der gefährdeten Risikogruppe. Allerdings betont Prof. Dr. med. Gerhard f. Hamann, 1. Vorsitzender der DSG und Direktor der Klinik für Neurologie und Neurologische Rehabilitation am Bezirkskrankenhaus Günzburg: „Schon durch kleine Lebensstiländerungen kann man sein Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, reduzieren: Verzicht auf das Rauchen, das Erreichen von Normalgewicht und regelmäßige Bewegung bewirken viel." (jp)
Bild: Martin Büdenbender / pixelio.de
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