Tag gegen den Schlaganfall: Rasche Hilfe kann Leben retten
Jedes Jahr erleiden mehr als eine Viertelmillion Bundesbürger einen Schlaganfall. Dieser stellt eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland dar. Viele der Hirninfarkte wären vermeidbar. Zum bundesweiten Tag gegen den Schlaganfall weisen Experten darauf hin, was man zur Vorbeugung unternehmen kann und wie man einen Hirnschlag erkennt.
Eine der häufigsten Todesursachen
„Jedes Jahr erleiden 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall“, schreibt die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in einer Meldung anlässlich des bundesweiten Tags gegen den Schlaganfall am 10. Mai. Der Hirninfarkt stellt hierzulande eine der häufigsten Todesursachen dar. Laut Experten wären viele Todesfälle vermeidbar, wenn Schlaganfall-Symptome rasch erkannt und die Betroffenen umgehend versorgt werden würden. Ein neuer Video-Clip soll dabei nun helfen.
Schnelles Handeln kann Leben retten
Bei einem Schlaganfall ist schnelles Handeln lebenswichtig. Denn je länger das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, desto mehr Gehirnzellen sterben ab. Dies führt zu bleibenden Einschränkungen. Schlaganfall gilt weltweit als die häufigste Ursache für bleibende Behinderungen.
Der Hirninfarkt ist die dritt-häufigste Todesursache in Deutschland. „Doch trotz zahlreicher Aufklärungsaktionen kennen viele die wichtigsten Symptome nicht“, sagte Professor Dr. med. Wolf Schäbitz, Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) in einer Mitteilung.
Die DSG hat nun die Schirmherrschaft für ein Projekt übernommen, das dafür sorgen soll, dass mehr Menschen, die Anzeichen für einen Schlaganfall erkennen.
Symptome eines Schlaganfalls erkennen
Um dafür zu sensibilisieren, gibt der Cartoonist und Filmemacher Ralph Ruthe nun einen Video-Clip heraus. In dem kurzen Cartoon-Film werden die Symptome des Schlaganfalls einfach und verständlich vermittelt.
Der Video-Clip soll unter anderem über Spotify, Netflix, Youtube, Facebook und Snapchat verbreitet werden und vor allem junge Menschen ansprechen.
Das ist besonders bedeutsam, da wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass der Schlaganfall auch immer mehr jüngere Patienten trifft.
Die Grundlage für den Film mit dem Titel „Lächeln – Sprechen – Hände hoch“ bildet der sogenannte FAST (Face, Arms, Speech, Time) -Test, mit dem sich die meisten Schlaganfälle laut DSG innerhalb weniger Minuten mit fast 100 prozentiger Empfindlichkeit feststellen lassen.
Patienten zum Lächeln auffordern
Das „F“ steht dabei für „Face“ (Gesicht), denn Helfer sollten den Betroffenen zum Lächeln auffordern. Ist das Gesicht einseitig gelähmt oder verzogen, kann dies ein wichtiger Hinweis auf einen Schlaganfall sein.
Neben dem wird der Patient gebeten, die Arme nach vorne zu strecken und die Handflächen nach oben zu drehen („A“ für „Arms“). Denn liegt eine einseitige Lähmung vor, lässt sich diese Bewegung nicht ausführen bzw. lassen sich die Arme in dieser Position nicht halten.
Das „S“ für Speech (Sprache) deutet an, dass bei einem Schlaganfall häufig Sprachstörungen auftreten. Kann sich der Betroffene also plötzlich nicht mehr richtig artikulieren, sondern spricht stattdessen undeutlich, lallend oder mit langen Pausen, kann dies ebenfalls ein wichtiges Zeichen sein.
„T“ bedeutet nach der FAST-Regel „Time“ (Zeit) und soll daran erinnern, dass bei den genannten Warnsignalen unverzüglich die 112 gewählt und die Symptomatik geschildert wird.
Wichtige Regeln um einen Schlaganfall zu vermeiden
Mindestens genauso wichtig wie die schnelle Therapie ist die Vorbeugung. Dafür haben Gesundheitsexperten die wichtigsten Regeln zusammengefasst:
Bestehender Bluthochdruck muss therapiert werden. Auch weiteren Risikofaktoren wie Typ-2-Diabetes, Vorhofflimmern, Fettstoffwechselstörungen und hohen Cholesterinwerten muss vorgebeugt werden.
Übergewicht sollte ebenso wie Stress vermieden werden. Empfohlen wird regelmäßige sportliche Betätigung und gesunde, ausgewogene Ernährung.
Alkohol sollte lediglich selten und in geringen Mengen konsumiert werden. Vom Rauchen ist gänzlich abzuraten.
Bestehende Herzrhythmusstörungen sollten gegebenenfalls medizinisch behandelt werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.