In fast jedem zweiten Lebensmittel hierzulande ist mittlerweile Palmöl enthalten. Experten gehen davon aus, dass dieses Öl äußerst negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Zudem wird für die Produktion des billigen Fetts massenhaft Regenwald gerodet.
Umwelt- und Gesundheitsschützer gegen Palmöl
Seit Jahren kritisieren Umweltschützer die ständige Zunahme der Verwendung von Palmöl in der Lebensmittelindustrie. Vor allem in Südostasien wird massenhaft Regenwald abgeholzt, um den Bedarf zu decken. Brandrodung führt zu gefährlichem Smog in den Ländern, Tiere verlieren ihren Lebensraum und Menschen werden wegen immer größer werdenden Plantagen aus ihren Dörfern vertrieben. Auch viele Gesundheitsexperten sprechen sich gegen Palmöl aus. Erst kürzlich berichtete das ZDF-Wirtschafts- und Verbrauchermagazin „Wiso“ darüber, wie gesundheitsgefährdend Nutella für den Körper ist und thematisierte dabei vor allem das enthaltene Palmöl. Auf der Webseite des Norddeutschen Rundfunks „www.ndr.de“ wurde nun Wissenswertes über den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Palmöl zusammengefasst.
In rund jedem zweiten Lebensmittel enthalten
Palmöl wird in zahlreichen Lebensmitteln verwendet. Es wird bei der Herstellung von Schokolade, Margarine, Brotaufstrichen und vielen Fertigprodukten wie Pizza verwendet. Der Rohstoff verleiht manchen Speisen eine streichfeste, cremige Konsistenz und bei Tütensuppen sorgt er zum Beispiel dafür, dass kein Pulver am Beutel klebt. Wie der NDR berichtet, ergab eine Stichprobe der Verbraucherzentrale, dass Palmöl in jedem zweiten Lebensmittel im Supermarkt enthalten war. Die Hersteller von Nahrungsmitteln sind seit Dezember vergangenen Jahres verpflichtet, die pflanzliche Herkunft der verwendeten Öle beziehungsweise Fette in der Liste der Zutaten anzugeben. Auf den Etiketten sind also Angaben wie „Palmöl“, „pflanzliche Fett (Palmöl)“, „Olivenöl“ oder „Kokosfett“ zu finden. Verbraucher haben somit die Möglichkeit, Produkte mit besonders ungesunden Fetten zu meiden.
Gesundheitsgefährdendes Öl
Palmöl wird von vielen Gesundheitsexperten als besonders problematisch angesehen. Es steht unter anderem im Verdacht, an der Entstehung von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt zu sein. Wird Palmöl stark erhitzt, können dabei sogenannte Fettsäurereester (3-MCPD) entstehen, die nach Auskunft des Bundesinstituts für Risikobewertung als krebserregend gelten. Im Tierversuch löste die Substanz ab einer bestimmten Dosierung Tumore aus. Zudem kann der relativ hohe Gehalt an gesättigten Fettsäuren in Palmöl nach Ansicht von Medizinern zu einer Verschlechterung der Blutfette führen. Das wiederum führt dazu, dass das Risiko für Gefäßverkalkung (Arterienverkalkung) und Diabetes steigt.
Pflanzenöle, die besser für die Gesundheit sind
Experten zufolge gelten Pflanzenöle mit einem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, wie zum Beispiel Walnussöl oder Leinöl, als besser für die Gesundheit. Der NDR lässt bei seinem Bericht auch verschiedene Hersteller zu Wort kommen. So heißt es von Dr. Oetker: „Ein gesundheitliches Risiko geht beim Verzehr von Palmöl den Kenntnissen des Unternehmens zufolge nicht aus.“ Und Nestlé meint: „Nur ein übermäßiger Verzehr an gesättigten Fettsäuren kann sich negativ auf den Blutfettspiegel auswirken.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.