Künstlich zugesetzte Phosphate können die Gesundheit schädigen
Ein Toast-Hawaii oder Cheeseburger ohne den klassischen Scheiblettenkäse ist für viele kaum vorstellbar. Dabei wäre es gesünder, wenn für das Überbacken z.B. dünne Scheiben von Gouda oder Edamer verwendet würden. Denn die Schmelzkäse-Scheiben enthalten künstlich zugesetzte Phosphate, welche in größeren Mengen der Gesundheit schaden können. Dementsprechend sollten Fans der Scheibletten nicht zu viel davon essen, sondern stattdessen lieber öfter zu Alternativen greifen.
Scheiblettenkäse für überbackene Gerichte
Viele Menschen lieben es, wenn Gerichte mit ordentlich viel Käse überbacken sind. Über Aufläufe oder die selbst gebackene Pizza wird meist geriebener Käse wie z.B. Gouda oder Mozzarella gestreut. Andere „Klassiker“ wie z.B. der Toast-Hawaii oder Cheeseburger werden hingegen oft mit Scheiblettenkäse belegt.
Doch dieser ist gesundheitlich nicht ganz unbedenklich. Wie das NDR-Wirtschafts- und Verbrauchermagazin „Markt“ berichtet, enthält der Schmelzkäse in Scheibenform künstliche Phosphate, welche im Ernstfall das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen oder zu Osteoporose führen können.
Überschüssiges Phosphat wird ausgeschieden
Käse ist an sich ein sehr gesundes Nahrungsmittel, denn er ist unter anderem besonders reich an Vitamin A und verschiedenen B-Vitaminen (vor allem Vitamin B2 und B12), Kalzium und hochwertigem Eiweiß. Ebenso enthält Käse natürliche Phosphate, welche im menschlichen Körper z.B. für sämtliche Wachstums- und Entwicklungsprozesse, die Herstellung der Erbsubstanz und den Eiweißstoffwechsel eine wichtige Rolle spielen. Überschüssiges Phosphat gelangt nicht ins Blut, sondern wird über die Nieren ausgeschieden.
Künstliche Phosphate sind beliebt in der Lebensmittelindustrie
Der beliebte Schmelzkäse in Scheiben enthält jedoch auch künstliche Phosphate. Diese sorgen dafür, dass der Käse gleichmäßig schmilzt – und damit genau das tut, was die Verbraucher wollen, wenn sie ihn z.B. für Burger oder überbackenen Toast verwenden. Die künstlichen Stoffe finden sich aber nicht nur im Schmelzkäse, sondern ermöglichen z.B. stabilen Schaum im Fertig-Cappuccino, halten Puddingpulver rieselfähig und werden bei Fleisch- und Wurstwaren als Konservierungsmittel zugesetzt.
Das Problem dabei: Die künstlichen Phosphate sind meist frei löslich und bleiben daher fast vollständig im Blut. Je mehr Fast Food und andere verarbeitete Fertiglebensmitteln gegessen werden, desto mehr „wird der Körper mit Phosphaten überschwemmt“, so die Experten vom Markt-Magazin.
Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall
Menschen mit Nierenerkrankungen können das Phosphat oft nicht mehr über den Urin ausscheiden, was zahlreiche böse Folgen haben kann. So hätten laut dem Magazin Untersuchungen gezeigt, dass Phosphat die Innenwände der Gefäße verändert, wodurch das Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall steigt. Auch das Osteoporose-Risiko wird durch zu viel Phosphat im Körper erhöht. Denn die künstlichen Stoffe lösen Kalzium aus den Knochen und lassen diese brüchig werden. Weiterhin könnte dem Bericht nach die Alterung von Haut und Muskeln beschleunigt werden.
Große Mengen Phosphat sind auch für gesunde Menschen problematisch
Doch zu viel Phosphat im Blut birgt nicht nur für nierenkranke Personen gesundhetiliche Gefahren, sondern stellt auch für gesunde Menschen ein schleichendes Risiko dar. Denn wird ständig zu viel davon aufgenommen, verliert die Niere nach und nach die Fähigkeit, den Überschuss aus dem Blut heraus zu filtern. So würde bereits ein leicht erhöhter Wert die Blutgefäße am Herzen schädigen, so der Bericht weiter.
„Experimentell konnte man zeigen, dass zu viel Phosphat im Blut zu Muskelabbau führt, auf der anderen Seite aber auch zu Verkalkungen an den Gefäßen, den Weichteilen oder zu einer Herzwandverdickung und nachfolgendem Herzpumpversagen”, erklärt der Internist und Nierenexperte Dr. Kai-Michael Hahn.
Cheeseburger und Fertiggerichte nur selten verzehren
Anstelle von haltbar gemachten Lebensmitteln oder Fertiggerichten, sollten bei Verbrauchern daher besser frische Nahrungsmittel auf den Teller kommen. Um dem Körper natürliches Phosphor zuzuführen, eignen sich zum Beispiel Nüsse und Hülsenfrüchte sehr gut.
Um zu prüfen, ob sich in Lebensmittel zugesetzte Phosphate befinden, genügt ein Blick auf das Etikett. Denn sie sind zwar zulässig, müssen aber z.B. als „Schmelzsalze“ deklariert werden. Weitere Kennzeichnungen sind unter anderem die Codes E338, E339, E340, E341, E1412, E1413 und E1414. Wie viel Phosphat den jeweiligen Produkten zugesetzt wurde, lässt sich aus den gesetzlich vorgeschriebenen Angaben jedoch leider nicht entnehmen. (nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.