Studie: Schnelles Radfahren verlängert Lebensdauer
02.09.2011
Dänische Forscher untersuchten die Fahrgewohnheiten von Radfahrern und setzen diese in einen Zusammenhang mit der relativen Lebensdauer. Wer schneller und intensiver Fahrrad fährt, kann seine Lebenszeit um durchschnittlich 5,3 Jahre verlängern.
Generell ist Radfahren gesund und hält den Körper fit. Der gängige Ratschlag der wissenschaftlichen Medizin lautet, sich mindestens 30 Minuten am Tag aktiv zu bewegen, um das Risiko für kardiale Vorfälle zu mindern. Dabei galt, „Hauptsache man ist aktiv, denn jede Bewegung ist besser als keine“. Eine neuerliche Studie fand nun heraus, dass intensives Radtraining vorteilhafter gegenüber langsames und bequemes Fahrradfahren ist. Forscher des dänischen
Schnelles Radfahren senkte Sterblichkeit
Während einer 18 Jahre andauernden Langzeitstudie untersuchte das Team um Dr. Peter Schnohr die Fahrgewohnheiten von rund 5000 herzgesunden Kopenhagener, die regelmäßig das Fahrrad nutzten. Die Zielfrage bestand, ob die Intensität der Anstrengung mit der Mortalität des Fahrradfahrers korreliert. Im Studienverlauf verstarben 1172 Probanden, 146 von ihnen waren an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Herzinfarkt gestorben. Die Wissenschaftler verglichen nun die Daten und die Intensität des Radfahrens der Probanden. Dabei stellten sie fest, dass nicht die Dauer, sondern die körperliche Anstrengung als solches entscheidend dazu beitrug, die Lebenszeit signifikant zu verlängern. „Personen, die sich beim Fahrradfahren regelmäßig spürbar belasten, leben deutlich länger als gemütliche Fahrradfahrer“ so das Fazit der Studienautoren.
Im Vergleich zum gemütlichen Radeln verlängerte sich das Leben der Männer beim Schnellfahren um 5,3 Jahre und bei Frauen um 3,9 Jahre. Auch das mittlere Tempo zeigte Vorteile. Wer sich durchschnittlich etwas mehr als normal belastete, konnte immerhin seine Lebenszeit um 2,9 (Männer) bzw. 2,2 Jahre (Frauen) im Vergleich zum beschaulichen Radeln verlängern, wie Studienautor Dr. Peter Schnohr auf dem erzeit stattfindenen europäischen Kardiologie-Kongress in Paris erklärte. Eine Schwellengeschwindigkeit konnten die Forscher nicht nennen; wichtig sei hingegen das subjektive Empfinden der körperlichen Belastung.
Belastungsdauer spielte keine Rolle
Anders als die gängige Lehrmeinung propagiert, spielte die Belastungsdauer keine Rolle. Waren die Studienteilnehmer 90 Minuten am Tag mit Rad unterwegs, zeigte sich bei der Auswertung der Daten kein Vorteil gegenüber jenen, die nur 20 Minuten radelten. Ähnliche Erkenntnisse hatten die Wissenschaftler für das „Walking“ beschrieben.
Wer an Herzkrankheiten leidet, sollte jedoch zunächst seinen Arzt befragen und den Körper langsam auf das Training vorbereiten. Wer schnell fährt, sollte immer einen Helm aufsetzen, so der abschließende Ratschlag der Autoren. Denn auch schwere Stürze können das Leben schnell verkürzen. (sb)
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Bild: Siegfried Fries / pixelio.de
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