Kakao reduziert Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkten
29.08.2011
Schokolade senkt offenbar das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Herzinfarkten. Im Rahmen einer umfassenden Metastudie werteten die britischen Forscher um Oscar Franco von der University of Cambridge sieben Untersuchungen mit insgesamt über 114.000 Teilnehmern aus.
Das Ergebnis: Ein sehr hoher Verzehr von Kakao-Produkten senkt das Risiko von Herzinfarkten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 37 Prozent gegenüber Probanden, die keine beziehungsweise kaum Kakao-Produkte genießen. Auch das Schlaganfall-Risiko sei bei Personen mit hohem Kakao-Konsum um 29 Prozent geringer, berichten Oscar Franco und Kollegen in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „British Medical Journal“. Nach Einschätzung der britischen Wissenschaftler geht die gesundheitsfördernde Wirkung des Kakaos vermutlich von dem enthaltenen Flavonol aus.
Bereits seit längerem ist bekannt, dass ein hoher Kakao-Anteil in Schokolade sich positiv bei Bluthochdruck auswirkt. So hatten australische Forscher der Universität von Adelaide Mitte vergangenen Jahres im Wissenschaftsmagazin „BMC Medicine“ eine Studie veröffentlicht, der zufolge Schokolade mit hohem Kakao-Gehalt den Blutdruck bei Bluthochdruck-Patienten senkt. Nun kommen Oscar Franco und Kollegen von der University of Cambridge in ihrer Metastudie zu dem Ergebnis, dass Kakao sich generell vorbeugend in Bezug auf Herzinfarkte und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt. Durch die enthaltenen Flavonoide (Pflanzenfarbstoffe), werden zellschädigende freie Radikale im Organismus gebunden, was eine erhebliche Reduzierung des Risikos von Herzinfarkten, Gefäß- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit sich bringe, erklären die Wissenschaftler im „British Medical Journal“. Demnach könnte ein hoher Schokolade-Konsum deutliche Vorteile für die Gesundheit mit sich bringen.
Keine generelle Empfehlung für höheren Schokolade Konsum
Trotz der festgestellten positiven Effekte des Kakao-Konsums, kann jedoch keine generelle Empfehlung zu einem erhöhten Schokoladen-Verzehr ausgesprochen werden, erklärten die britischen Wissenschaftler. Denn Schokolade ist äußerst zuckerhaltig und kalorienreich, so dass ein exzessiver Konsum wahrscheinlich eine deutliche Gewichtszunahme mit sich bringen würde, die ihrerseits als Risikofaktor für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bewerten wäre, erklärten Oscar Franco und Kollegen. Außerdem gilt Übergewicht als Risikofaktor für eine Vielzahl weiterer gesundheitlicher Beeinträchtigungen wie Schlaganfälle oder Diabetes, so dass ein Einsatz als Langzeittherapie eher fragwürdig scheint. Den Experten zufolge sind daher weitere Untersuchungen notwendig, um die positiven Effekte des Schokoladen-Konsums unter Berücksichtigung möglicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen eindeutig zu belegen. Dabei sollten laut Aussage der Experten auch die in früheren Studien festgestellten weiteren positive Nebenwirkungen des Schokoladen-Verzehrs wie zum Beispiel die Reduzierung des Risikos von Krebserkrankungen und Depressionen genauer untersucht werden. (fp)
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Bild: Simone Hainz / pixelio.de
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