Senkt die richtige Ernährung das Demenzrisiko
Eine gesunde Ernährung soll eigentlich das Risiko für die Entstehung von Demenz reduzieren. Jetzt wurde allerdings festgestellt, dass sowohl eine konventionelle als auch die oft hochgepriesene mediterrane Ernährung, nicht zu einem geringeren Demenzrisiko beitragen.
In einer neuen Studie von Fachleuten der Lund University in Schweden wurde untersucht, ob die Einhaltung konventioneller Ernährungsempfehlungen oder einer modifizierten mediterranen Ernährung mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung von Demenz verbunden ist. Die Ergebnisse sind in dem englischsprachigen Fachblatt „Neurology“ publiziert.
Ernährungsgewohnheiten von 28.000 Personen erfasst
Das Team untersuchte für die Studie insgesamt 28.025 Personen, welche ein durchschnittliches Alter von 58 Jahren aufwiesen. Keine Teilnehmenden litten zu Beginn der Studie an Demenz und alle wurden für einen Zeitraum von zwanzig Jahren medizinisch überwacht.
Die Teilnehmenden wurde innerhalb der Studie angewiesen, ein Ernährungstagebuch über einen Zeitraum von sieben Tagen zu führen. Zudem mussten sie einen detaillierten Fragebogen zur Häufigkeit ihrer Nahrungsaufnahme beantworten und nahmen an einem einstündigen Gespräch mit Fachleuten zu ihren Ernährungsgewohnheiten teil.
Als die Studie endete, waren insgesamt 1.942 Teilnehmende (6,9 Prozent) an Demenz erkrankt. Das Team analysierte, inwieweit die Ernährung der Teilnehmenden ihrer Untersuchung mit herkömmlichen Ernährungsempfehlungen und der mediterranen Ernährung übereinstimmte und wie dies mit der Entstehung von Demenz verbunden war.
Mediterrane Ernährung schützte nicht vor Demenz
Dabei stellte sich heraus, dass selbst nach der Anpassung an verschiedene Faktoren wie Alter und Geschlecht kein Zusammenhang zwischen dem Verzehr einer konventionellen oder mediterranen Ernährung und einem reduzierten Risiko für die Entstehung von Demenz identifiziert werden konnte.
„Frühere Studien über die Auswirkungen der Ernährung auf das Demenzrisiko haben gemischte Ergebnisse erbracht“, berichtet Studienautorin Dr. Isabelle Glans in einer Pressemitteilung.
Die neue Untersuchung schließt zwar einen möglichen Zusammenhang zwischen Ernährung und Demenz nicht vollständig aus, es konnte aber trotz einer langen Nachbeobachtungszeit kein Zusammenhang identifiziert werden, so das Forschungsteam.
„Die Ernährung allein hat möglicherweise keinen ausreichend starken Einfluss auf Gedächtnis und Denkvermögen, ist aber wahrscheinlich ein Faktor unter anderen, die den Verlauf der kognitiven Funktion beeinflussen“, ergänzt Dr. Nils Peters in einem Leitartikel zu den erzielten Studienrgebnissen. Nun sei weitere Forschung notwendig ist, um die erzielten Ergebnisse zu überprüfen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Isabelle Glans, Emily Sonestedt, Katarina Nägga, Anna-Märta Gustavsson, Esther González-Padilla, et al.: Association Between Dietary Habits in Midlife With Dementia Incidence Over a 20-Year Period; in: Neurology (veröffentlicht 12.10.2022), Neurology
- American Academy of Neurology: Does the Mediterranean Diet Really Decrease Your Risk of Dementia? (veröffentlicht 12.10.2022), American Academy of Neurology
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.