Zusammenhang zwischen Psoriasis und Krebs festgestellt
Menschen mit Psoriasis (Schuppenflechte) unterliegen einem deutlich erhöhten Krebsrisiko. Ein aktuelle Studie von Forschenden der University of Manchester zeigt, dass bei einer Erkrankung an Schuppenflechte auch die Wahrscheinlichkeit einer Krebsdiagnose signifikant steigt.
Schuppenflechte ist eine relativ weit verbreitet Autoimmunkrankheit, die sich meist in Form entzündlicher Hautausschläge äußert, aber durchaus auch andere Organe befallen kann. Zudem drohen weitere gesundheitliche Folgen, wie beispielsweise ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt. In der aktuellen Studie des Forschungsteams um Alex M. Trafford von der University of Manchester wurde nun deutlich, dass auch das Risiko einer Krebserkrankung bei Menschen mit Schuppenflechte signifikant erhöht ist. Die Studienergebnisse wurden in dem Fachmagazin
„JAMA Dermatology” veröffentlicht.
Zusammenhang mit verschieden Krebsarten festgestellt
Im Rahmen ihrer Meta-Studie haben die Forschenden 58 früherer Beobachtungsstudien ausgewertet, von denen 43 nur die Krebsinzidenz (Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung), acht nur die Krebssterblichkeit und sieben beide Faktoren untersuchten. Die Datenauswertung ergab, dass Psoriasis insgesamt mit einem erhöhten Krebsrisiko in Zusammenhang steht, wobei der Zusammenhang zum Beispiel für Krebserkrankungen des Dickdarms, der Niere, des Kehlkopfs, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und verschiedener weiterer Organe gegeben war.
Schwere Psoriasis erhöhte das Risiko einer Krebstodes
Bei schwerer Schuppenflechte zeigte sich laut Aussage der Forschenden zudem ein signifikant erhöhtes Risiko, durch eine Krebserkrankung zu versterben. „Menschen mit Psoriasis scheinen ein erhöhtes Risiko zu haben, an Krebs zu erkranken und zu sterben, was Dermatologen bei deren Behandlung berücksichtigen sollten“, betont die Forschungsgruppe. Weitere Studien seien jetzt erforderlich, die zugrunde liegenden Mechanismen dieses erhöhten Risikos zu identifizieren.
Zugrunde liegende Mechanismen noch unklar
„Zukünftige Forschungsarbeiten, die sich mit spezifischen Lebensstilfaktoren, Behandlungen und den entzündlichen Prozessen befassen, die zur Psoriasis führen, könnten dazu beitragen, zusätzliche Informationen über die zugrunde liegenden Mechanismen für das scheinbar erhöhte Krebsrisiko zu liefern“, so das Fazit der britischen Forschenden. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Trafford, A. M.; Parisi, R.; Kontopantelis, E.; Griffiths, C. E. M.; Ashcroft, D. M.:Association of Psoriasis With the Risk of Developing or Dying of Cancer: A Systematic Review and Meta-analysis; in: JAMA Dermatology, Oktober 2019, jamanetwork.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.