Schuppenflechte: Bessere Behandlungskontrolle mit neuem Scanner
Weltweit leiden etwa 160 Millionen Menschen an Schuppenflechte. Hierzulande sind rund zwei Millionen Personen davon betroffen. Heilbar ist die Hautkrankheit bislang nicht. Doch die chronisch entzündliche Erkrankung ist behandelbar. Helfen könnte dabei ein neuer Scanner. Diese Technologie ermöglicht laut einer Studie eine bessere Behandlung.
Eine klinische Studie bestätigt den Erfolg eines neuen Scanners für die Behandlungskontrolle von Schuppenflechte. Mit der neuen Technologie kann tiefer in die Haut der Betroffenen geblickt werden, als dies mit bisherigen klinischen Methoden möglich war. Somit kann besser eingeschätzt werden, wie stark die Krankheit ausgeprägt ist und wie gut eine Behandlung anschlägt. Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Science Translational Medicine“ veröffentlicht.
Stark beeinträchtigte Lebensqualität
Wie das Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH) in einer aktuellen Mitteilung schreibt, leiden rund 160 Millionen Menschen, das sind etwa zwei Prozent der Weltbevölkerung, an Schuppenflechte.
Die chronisch entzündliche Hautkrankheit verursacht rötlich schuppige und juckende Veränderungen der Haut. Viele Patientinnen und Patienten fühlen sich in ihrer Lebensqualität stark beeinträchtigt.
Bislang gibt es keine Heilung für Schuppenflechte, doch geeignete Therapien können zumindest die Symptome lindern. Umso wichtiger ist eine genaue Kontrolle der Behandlung für das Wohlbefinden der Betroffenen. Diese gestaltet sich aber schwierig, weil das Ausmaß der Erkrankung unter der Haut nicht sichtbar ist.
Potenzial der Technologie bestätigt
Jetzt zeigt die klinische Studie mit dem neuen, von Helmholtz Munich und der Technischen Universität München (TUM) entwickelten Scanner eine bessere Behandlungskontrolle mit 19 an Schuppenflechte erkrankten Personen.
Die Forschenden schauten dabei insbesondere darauf, wie Medikamente unter der Haut wirkten und erhielten weitaus detailliertere Informationen im Vergleich zu herkömmlichen Untersuchungen, die allein auf der visuellen Einschätzung von Dermatologinnen und Dermatologen beruht.
Das liegt an der besonders präzisen Bildgebungstechnologie, die dem Scanner zu Grund liegt: Raster Scan Optoacoustic Mesoscopy, kurz RSOM.
Den Angaben zufolge wird dabei ein ungefährlicher Lichtstrahl auf die betroffene Haut gerichtet, so dass der Scanner die Absorption des Lichts im Gewebe „hören“ und Krankheitsmarker mit großer Genauigkeit erkennen kann. Das Ergebnis sind hochauflösende Bilder der untersuchten Hautpartien.
Laut den Forschenden bestätigt die Studie damit das Potenzial der Technologie und steigert die Hoffnung auf präzisere Kontrollmethoden und bessere Behandlungsmöglichkeiten. Die Scanner könnten weltweit in Kliniken zum Einsatz kommen, eine Zertifizierung ist bis Ende 2022 geplant. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH): Unter die Haut: Bessere Behandlung von Schuppenflechte mit neuer Scanner-Technologie, (Abruf: 15.05.2022), Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)
- Hindelang et al.: Enabling precision monitoring of psoriasis treatment by optoacoustic mesoscopy; in: Science Translational Medicine, (veröffentlicht: 11.05.2022), Science Translational Medicine
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.