Dass schwangere Frauen auf eine gesunde Ernährung achten sollten, ist bekannt. Jetzt warnen griechische Wissenschaftler davor, dass schwangere Frauen nicht zu viel Fisch essen sollten. Dieser bewirke, dass Kinder zwar in den ersten beiden Lebensjahren schnell wachsen, dann aber später ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit entwickeln.
Schwangere Frauen konsumieren die eigenartigsten Kombinationen von Lebensmitteln, wie beispielsweise saure Gurken mit Sahne. Aber nicht solche ungewöhnlichen Kombinationen können das Kind schädigen, sondern ein alltägliches Lebensmittel. Forscher von der „University of Crete“ untersuchten die Essgewohnheiten von Schwangeren und stellten fest, dass werdende Mütter besser nicht zu viel Fisch essen sollten. Der Konsum von zu viel Fisch bewirkt, dass Kinder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit aufweisen, später einmal übergewichtig zu werden oder Fettleibigkeit zu entwickeln. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Untersuchung in dem Fachjournal „JAMA Pediatrics“.
Schwangere Frauen sollten unbedingt ihren Fischkonsum im Auge behalten
Wenn Schwangere dreimal in der Woche Fisch essen, bewirkt diese Nahrung, dass Kinder in den ersten beiden Lebensjahren schneller wachsen. Allerdings bringt diese Ernährung auch Nachteile mit sich. Betroffene Kinder haben eine erhöhte Wahrscheinlichkeit in ihrem späteren Leben Fettleibigkeit zu entwickeln. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit den Empfehlungen der „Food and Drug Administration“ und der „Environmental Protection Agency“. Schwangere Frauen sollten ruhig Fisch essen, aber nicht mehr als zwei bis drei Portionen pro Woche, erklären die Experten. Fisch enthält lebenswichtige Nährstoffe für die Entwicklung von Föten und sollte deswegen nicht von schwangeren Mütter vermieden werden. Aber schwangere Frauen sollten die Menge von verzehrten Fisch im Auge behalten.
Auswirkungen von viel Fischkonsum betreffen Mädchen stärker
Fisch sollte von schwangeren Frauen mindestens einmal, aber weniger als dreimal pro Woche konsumiert werden. So kann ein erhöhtes Risiko von Übergewicht oder Fettleibigkeit in der Kindheit vermieden werden, sagt Studienautor Leda Chatzi von der „University of Crete“. Chatzi und ihre Co-Autoren analysierten die Daten von 26.184 schwangere Frauen und ihrer Kinder in Belgien, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien und den Vereinigten Staaten. Die Forscher untersuchten die Kinder alle zwei Jahre, von der Geburt bis zum Alter von 6 Jahren. Wenn schwangere Frauen mehr als drei Mal pro Woche Fisch konsumieren, haben deren Kinder später einen höheren BMI Wert im Alter von 2, 4 und 6 Jahren, erläutern die Wissenschaftler. Höherer Fischkonsum während der Schwangerschaft, wurde auch mit einem erhöhten Risiko des schnellen Wachstums in den ersten beiden Lebensjahren verbunden. Das Ausmaß der Wirkung des Fischkonsums war größer bei Mädchen als bei Jungen, sagen die Forscher.
Fisch enthält organische Schadstoffe, die möglicherweise Übergewicht unterstützen
Vorherige Studien konzentrierten sich auf den neurokognitiven Schaden, der durch Methylquecksilber entstehen kann, aber nicht auf die Auswirkung auf das Wachstum, sagt Chatzi. Fisch ist in der Regel ein wesentlicher Bestandteil einer gesunden Ernährung. Es ist jedoch eine komplexe Exposition, fügt die Medizinerin hinzu. Auf der einen Seite ist Fisch eine wichtige Nahrungsquelle für Omega-3-Fettsäuren. Diese werden über die Plazenta übertragen und verringern unsere Fettdepots, indem die Produktion von Fettzellen reduziert wird, erklärt Chatzi. Auf der anderen Seite nehmen Menschen über Fisch organische Schadstoffe auf, diese tragen zur Entwicklung von Übergewicht bei. Bei einem höheren Fischkonsum könnten die möglichen negativen Auswirkungen von Schadstoffen, die Vorteile von Omega-3-Fettsäuren überwiegen, vermutet die Forscherin.
Genauere Daten sind nötig, um Auswirkungen von Umweltschadstoffen zu verstehen
Die Forscher hatten zwar viele Informationen über den Verbrauch von verschiedenen Fischarten gesammelt, aber es gibt nicht genug erfasste Daten über das Kochverfahren oder die Wasserqualität. Diese Information hätte ihnen die Möglichkeit geboten einen noch genaueren Blick auf das Zusammenspiel von wertvollen Nährstoffen und Umweltschadstoffen zu werfen. Deswegen ist unsere Annahme, dass Fisch-assoziierte Schadstoffexposition eine Rolle bei den beobachteten Auswirkungen spielt rein spekulativ, erläutert Chatzi.(as)
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