Immer Hunger für zwei? Schwangerschaftsmythen
Bei werdenden Müttern ändern sich die Essgewohnheiten radikal. Es stellen sich nicht nur immer wieder Heißhungerattacken ein, sondern Schwangere essen in der Regel allgemein viel mehr. Muss es aber wirklich gleich das Doppelte der üblichen Menge sein? Ein Experte klärt auf.
Ernährung während der Schwangerschaft ändert sich
Insbesondere Frauen, die erstmals schwanger sind, bekommen von Freunden und Bekannten immer wieder Tipps, worauf sie achten sollen. Vieles davon betrifft die Ernährung. Fisch und Folsäure beispielsweise sollten Experten zufolge in der Schwangerschaft auf dem Speiseplan stehen. Von manchen Nahrungsmitteln wird jedoch abgeraten. So berichteten Forscher erst vor wenigen Monaten, dass der Konsum koffeinhaltiger Getränke ein Risikofaktor für Fehlgeburten sei und daher vermieden werden sollte. Es geht aber nicht nur darum, Was auf den Tisch kommt, sondern auch um das Wieviel. Hier wird oft behauptet: „Schwangere müssen für zwei essen“. Stimmt das aber wirklich? In einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa hat ein Experte eine eindeutige Antwort:
Kalorienbedarf werdender Mütter steigt
Und die lautet Nein. Das sagte Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. Der Energiebedarf steige zwar, aber nicht so stark. „Im ersten Drittel der Schwangerschaft steigt der Kalorienbedarf um etwa 200 Kalorien pro Tag gegenüber der Zeit davor“, so Albring. Danach sollten werdende Mütter rund 250 bis 300 Kalorien mehr zu sich nehmen als in der Zeit vor der Schwangerschaft. „Das ist nicht sehr viel“, erklärte der Gynäkologe. Allerdings steige der Bedarf an Eisen, Jod und anderen Spurenelementen sehr stark. Außerdem haben Schwangere auch in Sachen Vitamine einen höheren Bedarf: „Also für zwei essen, aber nicht die doppelte Menge.“
Ein bis zwei Gläser Wasser zum Essen
Neben der Menge haben Gesundheitsexperten noch weitere einfache Essensregeln für Schwangere parat. Werdende Mütter sollten regelmäßig und über den Tag verteilt essen. Als grobe Orientierung gilt, drei Hauptmahlzeiten am Tag einzuhalten. Wenn der Hunger zwischendurch kommt, können nach Bedarf zwei Zwischenmahlzeiten hinzu kommen. „Die Lebensmittelauswahl und somit die Zusammensetzung der Nährstoffe sollte in der Schwangerschaft besonders sorgfältig erfolgen“, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) auf ihrer Webseite, wo sich weitergehende Empfehlungen finden lassen. Auf dem Speiseplan sollten unter anderem viel Gemüse und Salat stehen. Laut Fachleuten sollten zu jeder Mahlzeit ein bis zwei Gläser Wasser getrunken werden. (ad)
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