Häufige Veränderungen des Blutdrucks können das Gehirn schädigen
Bluthochdruck wird schon seit langer Zeit als bedenklich für unsere Gesundheit angesehen. Jetzt fanden Forscher heraus, dass auch ein schwankender Blutdruck einige negative Auswirkungen uf unsere Gesundheit haben kann. Wenn der Blutdruck bei älteren Menschen häufiger Schwankungen unterliegt, droht sogar der Abbau von Gehirnfunktionen.
Wissenschaftler vom Rutgers Cancer Institute stellten jetzt bei einer Untersuchung fest, dass Schwankungen im Blutdruck besonders für ältere Menschen gefährliche Folgen mit sich bringen. Wenn sich der Blutdruck oft verändert, steigt das Risiko für den Verlust beziehungsweise Abbau von Gehirnfunktionen. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Hypertension“.
Schwankungen des Blutdrucks können den Abbau von Gehirnfunktionen bewirken
Die aktuelle Studie war eine sogenannte Beobachtungsstudie, aus diesem Grund konnte keine genaue Ursache-Wirkungs-Beziehung festgestellt werden, erläutern die Mediziner. Allerdings ist eine Verbindung von Schwankungen des Blutdrucks und dem Abbau von Gehirnfunktionen durchaus plausibel, erläutert der Hauptautor Bo Qin vom Rutgers Cancer Institute in New Brunswick. Blutdruckvariabilität könne ein Signal für Instabilität des Blutflusses sein. Diese kann dann zu Schäden der feineren Gefäße des Körpers führen oder sogar Veränderungen in der Gehirnstruktur bewirken und die Gehirnfunktion stören, sagt Qin weiter.
Leichte Veränderungen des Blutdrucks sind normal
Der Blutdruck schwankt auch bei gesunden Menschen. Beispielsweise neigt der Blutdruck dazu, am Morgen niedriger zu sein und dann den ganzen restlichen Tag anzusteigen, erklären die Wissenschaftler. Bisherige Forschungen verbanden besonders große Schwankungen im Laufe der Tageszeit mit später auftretenden Herzproblemen, die sogar zum Herzinfarkt, Schlaganfall und zum Tod führen können, sagen die Autoren. Die Mediziner analysierten für ihre Forschung die Daten von 1.000 chinesischen Erwachsenen. Die Daten stammten aus einer großen Gesundheitsstudie in China, die Menschen Fragen über Gesundheit und Ernährung stellte, fügen die Forscher hinzu.
Probanden mit schwankendem Blutdruck hatten schlechtere kognitive Testergebnisse
Die Ergebnisse der Umfrage enthielten Informationen über Blutdruckwerte und den Ausgang von verschiedenen psychischen Tests. Diese untersuchten beispielsweise Erinnerungen und die Fähigkeit rückwärts zu zählen, erläutern die Mediziner. Bei einigen der Teilnehmer veränderten sich die Blutdruckwerte zwischen mehreren Arztbesuchen deutlich. Die Forscher konnten bei solchen Personen beobachten, dass sie bei kognitiven Tests schlechter abschnitten. Der Schlüssel hierfür war allerdings die Variabilität, nicht der Blutdruckwert selber. Durchschnittliche Blutdruckwerte konnten nicht mit einer schlechteren kognitiven Leistung verbunden werden. Ärzte neigen im Allgemeinen dazu, sich bei Untersuchungen mehr auf durchschnittliche Blutdruckwerte zu konzentrieren, sagen die Autoren. Wichtig scheinen aber auch eventuelle Schwankungen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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