Afrikanische Schweinepest: Auch für Menschen gefährlich?
Im Norden Deutschlands wurde ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem Mastschweinebetrieb bestätigt. Im Sommer war das ASP-Virus hierzulande erstmals bei Hausschweinen nachgewiesen worden. Kann die Tierseuche auch für Menschen gefährlich werden?
Laut einer aktuellen Mitteilung bestätigte das Nationale Referenzlabor für Afrikanische Schweinepest des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) am Abend des 15.11.2021 den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem Mastschweinebetrieb im Landkreis Rostock (Mecklenburg-Vorpommern). Besteht auch eine Gefahr für Menschen?
Nicht auf den Menschen übertragbar
Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schreibt, stellt die ASP für den Menschen keine Gesundheitsgefahr dar. Den Fachleuten zufolge ist der Erreger der ASP nicht auf den Menschen übertragbar.
Weder vom direkten Kontakt mit kranken Tieren noch vom Verzehr von Lebensmitteln, die von infizierten Haus- oder Wildschweinen stammen, geht demnach ein Risiko für die menschliche Gesundheit aus.
Erstmals 2020 in Deutschland nachgewiesen
Das ASP-Virus wurde am 10. September 2020 zum ersten Mal in Deutschland bei einem Wildschwein in Brandenburg nachgewiesen. Am 15. Juli 2021 erfolgte dann erstmals in Deutschland auch der Nachweis des ASP-Virus bei Hausschweinen in zwei Betrieben in Brandenburg. Das Virus breitet sich hierzulande also weiter aus.
Virus befällt Wild- und Hausschweine
Erreger der ASP ist ein Virus, das Wild- sowie Hausschweine befällt und das zu einer schweren, häufig tödlichen Erkrankung der Tiere führt. Der Erreger wird über direkten Kontakt, über Ausscheidungen infizierter Tiere oder auch über Zecken übertragen.
Das ASP-Virus ist ursprünglich in infizierten Wildtieren in Afrika heimisch. Auch in Südeuropa kommt es immer mal wieder zu Ausbrüchen. Der Erreger breitet sich bereits seit dem Jahr 2007 von Georgien über Armenien, Aserbaidschan und Russland nach Nordwesten aus. Seit dem Jahr 2014 wurden im Baltikum ASP-Fälle bei Wildschweinen und auch Ausbrüche bei Hausschweinen registriert.
Das Virus wurde zudem in Rumänien, Ungarn, Polen und der Tschechischen Republik nachgewiesen. Und im September 2018 ist der Erreger auch bei Wildschweinen in Belgien und damit erstmals in Westeuropa nachgewiesen worden.
Über mehrere Monate infektiös
Der Erreger ist laut dem BfR sehr stabil und kann in Lebensmitteln über mehrere Monate infektiös bleiben. Wenn nicht erhitzte Lebensmittel oder nicht erhitzte Lebensmittelreste, die von infizierten Tieren stammen, an nicht-infizierte Tiere verfüttert werden, kann das Virus daher in zuvor ASP-freie Regionen und damit auch in die Hausschweinbestände verbreitet werden.
Obwohl das ASP-Virus für den Menschen weder eine gesundheitliche Gefahr noch ein gesundheitliches Risiko darstellt, sollte Haus- und Wildschweinfleisch wie jedes andere rohe Fleisch stets hygienisch zubereitet werden, weil es auch andere Erreger enthalten kann.
Es sollte gekühlt aufbewahrt und vor dem Garen getrennt von anderen Lebensmitteln zubereitet werden, empfehlen die Fachleute. Beim Erhitzen sollte an allen Stellen des Fleischstücks für mindestens zwei Minuten eine Temperatur von 70 Grad oder höher erreicht werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Friedrich-Loeffler-Institut: Erster Fall von Afrikanischer Schweinepest in Mastschweinebetrieb in Mecklenburg-Vorpommern, (Abruf: 20.11.2021), Friedrich-Loeffler-Institut
- Bundesinstitut für Risikobewertung: Afrikanische Schweinepest – Keine Gefahr für den Menschen, (Abruf: 20.11.2021), Bundesinstitut für Risikobewertung
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.