Schwere Grippewelle: Berlin beklagt erstes Todesopfer
07.03.2015
Bundesweit wurden in den vergangenen Wochen Zehntausende Influenza-Fälle gemeldet. Die schwere Grippewelle hat nun in Berlin den ersten Toten gefordert. Experten befürchten mehr Tote durch Grippe in diesem Jahr.
Masern, Windpocken, Grippe: Erkrankungswelle in Berlin
Aus der Bundeshauptstadt wird derzeit viel über Gesundheitsgefahren berichtet. So treten nach Masern jetzt auch Windpocken in Berlin verstärkt auf. Und die Grippewelle, die derzeit über ganz Deutschland hinweg rollt, hat in Berlin nun den ersten Toten gefordert. Einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa zufolge starb nach dem aktuellen Wochenbericht des Landesamtes für Gesundheit und Soziales ein 75-Jähriger Mann aus Steglitz-Zehlendorf nachweislich an einer Influenza-Infektion. Der Patient, der nicht gegen Grippe geimpft war, war zuvor mit hohem Fieber in ein Krankenhaus gebracht worden.
Über 50 Grippe-Todesfälle in Deutschland registriert
In der Hauptstadt wurden bislang fast 1.500 Grippe-Fälle registriert, bundesweit mehr als 40.000. Von den Behörden wird mit einem weiteren Anstieg der Neuerkrankungen gerechnet. Dies auch deshalb, weil die Impfung in dieser Saison nicht zu 100 Prozent wirkt, da sich eines der drei Grippeviren inzwischen verändert hat. In dieser Saison sind in Deutschland bereits über 50 Menschen an Grippe gestorben. Allerdings geht das Robert-Koch-Institut (RKI) bei diesen Zahlen von einer erheblichen Untererfassung aus, denn nur Patienten, bei denen im Labor ein Grippevirus als Todesursache nachgewiesen wurde, werden registriert.
Kranke sollen zu Hause bleiben
Gesundheitsexperten haben in den vergangenen Wochen mehrmals darauf hingewiesen, dass Erkrankte dazu beitragen können, ihre Mitmenschen zu schützen. So sollten Betroffene am besten zu Hause bleiben und die Viren nicht im Kindergarten, in der Schule oder auf der Arbeit verbreiten. Wenn man unter Beschwerden wie Kopfschmerzen, Husten, Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Fieber leidet, gehört man ohnehin ins Bett. Zudem sollten sich Kranke beim Husten und Niesen von anderen abwenden und sich am besten ein Taschentuch vor Mund und Nase halten. Auch häufiges und regelmäßiges Händewaschen schützt vor Erregern. Dem RKI zufolge ist die schwere Grippewelle in diesem Jahr mit Ausbrüchen der Jahre 2008/09 und 2012/13 zu vergleichen. Es gab damals geschätzte 18.000 bis 20.000 Grippe-Tote pro Saison. Wie mitgeteilt wurde, werden diese Zahlen errechnet, wenn die Sterblichkeit im Winter erheblich über dem Durchschnitt liegt und als Ursache eine schwere Grippewelle wahrscheinlich ist. (ad)
>Bild: Aka / pixelio.de
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