Sehnenscheidenentzündung gilt bei Nachweis als Berufskrankheit
15.04.2011
Eine chronische Sehnenscheidenentzündung kann unter Umständen als Berufskrankheit anerkannt werden, wenn Angestellte nachweisen können, dass die Erkrankung berufsbedingt durch fortwährend gleiche Tätigkeiten entstanden ist. Das urteilte das Verwaltungsgericht Aachen.
Chronische Sehnenscheidenentzündung als Berufskrankheit
Eine chronische Sehnenscheidenentzündung kann als Berufskrankheit anerkannt werden, wie ein neuerliches Urteil des Verwaltungsgerichts Aachen bestätigte. Im vorliegenden Fall hatte eine Beamtin der Finanzbehörden die letzten Jahre durchweg am Computer gearbeitet. Die Kläger machte deutlich, dass die Erkrankung durch die fortwährende und intensive Arbeit am Computer entstanden ist. Jeden Tag müsse sie mit der Tastatur und der PC-Maus arbeiten. Das beklagte Bundesland wollte allerdings die chronische Entzündung nicht anerkennen und sah kein überaus gesondertes Risiko für eine Sehnenscheidenentzündung.
Medizinisches Gutachten bestätigt Klägerin
Um den Fall zu klären, bestellte das Gericht einen arbeitsmedizinisches Gutachten durch einen Universitätsprofessor. Der Gutachter kam demnach sehr wohl zu dem Entschluss, dass eine Verbindung zwischen der beruflichen Tätigkeit und der Erkrankung besteht. Durch die Anerkennung als Berufsbedingte Krankheit bestätigte das Gericht den Anspruch auf eine Unfallfürsorgeleistung. In Einzelfälle entsteht hierdurch ein Anspruch auf einen höheres Ruhegehalt, Kosten der Therapie oder Erstattungen von sachbezogenen Schäden.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Gegen die Entscheidung der ersten Kammer des Verwaltungsgerichts Aachen kann das beklagte Land vor dem Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen in Berufung gehen. (VG Aachen, Aktenzeichen: 1K 1203/09)
Die Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) ist eine Entzündung der Sehnenscheiden. Die Entzündung treten vor allem im Bereich des Unterarmes und des Handgelenks auf. Bei einer akuten Entzündung bemerken die Betroffenen zumeist einen schmerzhaftes und fühlbares Reiben der Sehnen. Zudem leiden die meisten Patienten an mittel bis starken Erwärmung der betroffenen Regionen. In dem vorliegenden Fall litt die Klägerin allerdings an der chronischen Form. Hier verursachen die zum Teil knotigen Verdickungen der betroffenen Sehnen zum Teil starke Unterarmschmerzen. (sb)
Lesen Sie auch:
Brustkrebs: Lehrerin scheitert mit Klage
Verursachen Laptops auf dem Schoß Schäden?
Bild: Ingrid Nickel / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.