Seitenstechen: Potenzielle Ursachen und was dagegen hilft

Seitenstechen: Was helfen kann

Viele Menschen gehen regelmäßig joggen und stärken so ihre Fitness und die Gesundheit. Doch beim Laufen können sich oft auch stechende Schmerzen in der Seite einstellen. Ein Experte erläutert, was gegen Seitenstechen helfen und wie es verhindert werden kann.

Ob beim Laufen, beim Fußball oder im Schulsport – Seitenstechen haben die meisten Menschen schon erlebt. Der Bewegungsphysiologe Christopher Travers erklärt in einem aktuellen Beitrag der Cleveland Clinic (USA), dass diese Art von Schmerzen zwar häufig, aber normalerweise kein Grund zur Sorge sind. Und er geht darauf ein, Was gemacht werden kann, um vorzubeugen.

Vor allem beim Laufen

Seitenstechen kann links oder rechts im Bereich der Flanken auftreten, manchmal auch auf beiden Seiten. Am häufigsten treten die Schmerzen beim Laufen auf, aber auch bei anderen Sportarten wie beim Schwimmen kann es dazu kommen. Die Beschwerden stören und schränken die sportliche Leistungsfähigkeit ein.

Wenn die körperliche Aktivität eingestellt oder verlangsamt wird, verschwindet das Stechen meist schnell wieder. Aber in manchen Fällen kann es auch länger andauern, sagt Travers.

Genaue Ursachen sind unklar

Die genauen Ursachen für Seitenstechen sind bisher nicht vollständig geklärt. Es gibt mehrere Hypothesen, woher die Schmerzen kommen.

Eine Theorie besagt, dass die in die Muskulatur umverteilte Durchblutung zu einer Verformung von Leber und Milz führt. Dies sorgt möglicherweise für einen schmerzhaften Zug auf deren schmerzempfindliche Außenhüllen und die umgebenden bindegewebsartigen Strukturen, heißt es in einem Beitrag im AOK Gesundheitsmagazin.

Eine andere weitverbreitete Hypothese lautet, dass das Zwerchfell schuld ist – die große Muskel-Sehnen-Platte, die unter der Lunge liegt und das Atmen unterstützt. Durch die plötzliche und unregelmäßige Belastung sollen sich die fixierenden Bänder des Zwerchfells verkrampfen und für das Seitenstechen sorgen.

„Es besteht auch die Möglichkeit, dass ein Ungleichgewicht von Elektrolyten im Blut wie Kalzium, Kalium und Natrium zu Seitenstichen beiträgt“, sagt Travers.

Behandlung und Vorbeugung

Es macht nie Spaß, die Trainingsroutine wegen Seitenstechen zu pausieren oder zu beenden. Travers erläutert, was getan werden kann, um die Beschwerden zu lindern oder zu stoppen:

• Geschwindigkeit reduzieren: Egal, ob Sie in einem vollen Sprint sind oder nur schnell um den Block laufen, verlangsamen Sie Ihr Tempo.
• Tief einatmen: Auf diese Weise geben Sie Ihren Muskeln Zeit, sich zu entspannen. Atmen Sie ein paar Sekunden lang ein und dann aus und wiederholen Sie dies einige Male.
• Druck auf die schmerzende Stelle ausüben: Suchen Sie den betreffenden Bereich und üben Sie mit den Fingern Druck aus. Dies kann helfen, die Schmerzen zu lindern.

Wenn Sie Seitenstechen von Anfang an vermeiden möchten, versuchen Sie Folgendes:

• Achten Sie darauf, was Sie essen: Es wird empfohlen, zwei Stunden vor der körperlichen Aktivität nichts zu essen. Und Lebensmittel und Getränke mit hohem Zuckergehalt sollten eingeschränkt werden.
• Wärmen Sie sich auf, bevor Sie mit Ihrer Aktivität beginnen: Dehnen Sie sich etwa fünf bis zehn Minuten lang und konzentrieren Sie sich dabei auf Ihre Seiten.
• Regulieren Sie Ihre Atmung: Versuchen Sie, durch die Nase ein- und durch den Mund auszuatmen.
• Trinken Sie vor dem Sport nicht zu viel Wasser: Es ist wichtig, den ganzen Tag über hydriert zu bleiben, aber trinken Sie nicht zu viel direkt beim Sport, da dies zu viel Druck auf Ihr Zwerchfell ausüben kann.

Insgesamt ist Seitenstechen weit verbreitet, aber nichts, was Ihr tägliches Leben beeinträchtigen sollte. Es gibt viele Dinge, die Sie tun können, um sie zu verhindern oder zu stoppen. „Achten Sie auf Ihren Körper, planen Sie Ihr Training und hören Sie auf das, was Ihr Körper Ihnen sagt“, rät Travers. (ad)