Hobbygärtner können Speisepilze im eigenen Garten züchten
20.03.2015
Verschiedene Speisepilze lassen sich im eigenen Garten kultivieren, wobei laut Angaben des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) jedoch einige Details zu beachten sind. Doch auch wenn Hobbygärtner diese bei der Pilzzucht berücksichtigen, gelingt die Kultivierung der Pilze nicht immer.
Während das Pilzsammeln im Wald nicht nur zeitaufwendig ist, sondern auch das Risiko einer Pilzvergiftung durch toxische Exemplare birgt, können im eigenen Garten gezielt Speisepilze wie der violette Rötelritterling und bestimmte Champignonarten angebaut werden, berichtet die „dpa“ unter Berufung auf den BUND-Experten für Naturgärten, Herbert Lohner. Für die Anlage eines Pilzgartens sei das Frühjahr gut geeignet.
Pilze gedeihen auf Stroh oder frischem Holz
Dem BUND zufolge gedeihen viele Speisepilze an Stellen, die für klassische Gartenpflanzen eher ungeeignet sind. Feuchte und schattige Plätze im Garten seien für die Anzucht gut geeignet. Als Nährboden seien frisches Holz oder sauberes Stroh zu empfehlen, wobei Lohner Anfängern zur Verwendung von Stroh rät. Auf diesem würden zum Beispiel Austernseitling und der Kulturträuschling gut gedeihen, berichtet der BUND. Dem Experten zufolge sollte das Stroh allerdings aus biologisch wirtschaftenden Betrieb kommen, da „Stroh aus konventioneller Landwirtschaft oft mit für die Pilze giftigen Chemikalien behandelt“ sei, so die Mitteilung der „dpa“.
Anzucht der Pilze dauert einige Monate bis Jahre
Für die Anzucht der Speisepilze stehen laut Angaben des BUND fertige Pilzbruten mit der dazugehörigen Kulturanleitung oder auch fertig geimpften Strohballen und Hölzer zur Verfügung. Letztere beiden Varianten erleichtern den Anbau, allerdings seien sie auch etwas teurer. Die Kultur werde am besten auf schattiger Erde oder Rasen gelagert, berichtet der BUND weiter. Hier würden anschließend in mehreren Monaten die Pilze gedeihen, wobei dies zum Beispiel bei Shiitake-Pilzen auch zwei Jahre dauern könne.
Pilzzucht nicht immer erfolgreich
Bei dem violetten Rötelritterling und bestimmte Champignonarten ist laut Herbert Lohner ebenfalls eine Kultivierung in Beeten oder Kästen möglich. Im Garten könnten die Zwischenräume des Pilzgartens mit anderen Pflanzen besetzt werden, wobei Buschwindröschen, Sauerklee, Waldmeister, Efeu und Immergrün besonders gut geeignet seien. Diese würden für das notwendige feuchte Kleinklima sorgen. „Man kann auch in Räumen wie feuchten Kartoffelkellern Pilze züchten“, wird Lohner weiter von der „dpa“ zitiert. Die Pilzzucht gelingt laut Aussage des Experten jedoch nicht immer auf Anhieb. „Pilze sind Rätselwesen. Manchmal klappt die Anzucht, manchmal klappt’s irgendwie wenig“, warnt der Experte vor Enttäuschungen. Für die Pilzzucht sollten Hobbygärtner daher „Experimentierlust und Ausdauer mitbringen.“ (fp)
>Bild: Uschi Dreiucker / pixelio.de
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