Sonnenbaden für ältere Menschen gefährlicher als für Jüngere
27.03.2014
Sonnenstrahlen heben die Stimmung und sind in geringer Dosis genossen gut für den Körper und das Wohlbefinden. Doch zu viel ultraviolette Strahlung kann schnell gesundheitsschädlich werden und unter andere zu Sonnenbrand und Hautkrebs führen. Ältere Menschen sind dabei weit mehr gefährdet als Jüngere, da sie im Laufe des Lebens bereits deutlich mehr Sonnenstunden erlebt haben. Dementsprechend sollten gerade Senioren besonders achtsam mit der Sonne umgehen.
Lebenswichtiger Energiespender und wichtig für die Psyche
Sonnenlicht ist auf der einen Seite ein lebenswichtiger Energiespender, denn es ermöglicht die Produktion von Vitamin D und ist damit wichtig für Knochen und Zähne, außerdem senkt es den Blutdruck und kurbelt das Immunsystem an. Neben dem erfüllt eine gesunde Bräune der Haut eine wichtige Schutzfunktion, da durch die Sonneneinstrahlung eine Verdickung der Hornhaut entsteht (Lichtschwiele), welche einen haut-eigenen Sonnenschutz ermöglicht. Darüber hinaus ist die Sonne auch für das psychische Wohlbefinden sehr wichtig, denn das UV-Licht aktiviert die körpereigenen Glückshormone und sorgt so für gute Laune.
UV-Licht im Übermaß birgt zahlreiche gesundheitliche Risiken
Wichtig ist dabei jedoch grundsätzlich die richtige Dosis – denn auf der anderen Seite kann Sonne im Übermaß schnell gefährlich werden und zu ernsthaften gesundheitlichen Schädigungen führen. Ein Sonnenbrand ist dabei meist noch das kleinste Problem, ebenso schnell kann es durch die UV-B- und UV-A-Strahlen aber auch zu Hautkrebs oder Augenschäden kommen. Hinzu kommt die Gefahr durch die entstehende Hitze, durch die der Körper zu Kühlungszwecken vermehrt Schweiß produzieren muss und dadurch schnell überlastet wird. Dadurch kann es nicht nur zu Flüssigkeits- und Salzverlust, sondern auch zu einem Hitzekollaps mit Kreislaufschwäche, Schwindel oder sogar Ohnmacht kommen. Auch ein Hitzschlag ist möglich, welcher wiederum zu Fieber, Schüttelfrost und Bewusstlosigkeit führen kann.
Lichtgeschädigte Haut häufig bei Senioren
Sonne sollte demnach generell nur in Maßen genossen werden, gerade ältere Menschen sollten hier besonders vorsichtig sein. Der Grund: Ihr Körper hat im Vergleich zu dem jüngerer Menschen über die Jahre bereits deutlich mehr UV-Licht aufgenommen und ist dadurch bereits vorbelasteter. „Wir sehen deutlich lichtgeschädigte Haut im Alter“, so der Dermatologe Hanspeter Prieur gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. Dies sei dem Experten nach jedoch heute weitaus problematischer als früher, denn „Hüte sind aus der Mode gekommen, Senioren reisen wesentlich häufiger in den Süden.“ Die Folge sei ein sogenannter „Summationseffekt“, womit gemeint ist, dass diese einzelnen Aspekte in der Summe zu einem ernstzunehmenden Gesundheits-Risiko werden können.
Auf Sonnenbaden verzichten und unbedingt Sonnenbrand vermeiden
Dementsprechend sollten ältere Menschen auf das Sonnenbaden möglichst ganz verzichten und unbedingt einen Sonnenbrand vermeiden, so der Tipp des Dermatologen. Wie lange man im Einzelfall in der Sonne bleiben könne, dafür gäbe es keine feste Regel, sondern sei unter anderem abhängig vom jeweiligen Hauttyp und der Stärke der UV-Strahlung. Daher gelte es, generell vorsichtig zu sein und zudem darauf zu achten, ob eventuell Medikamente eingenommen werden, welche die Lichtempfindlichkeit noch erhöhen. Hierzu zählen etliche Arzneien, wie zum Beispiel verschiedene Antidepressiva, Antihistaminika, Mittel gegen Malaria oder Betablocker – daher sollten sich gerade ältere Menschen unbedingt bei ihrem Arzt oder Apotheker informieren und sorgfältig den Beipackzettel lesen. (nr)
Bild: Rosel Eckstein / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.