Paare mit Kinderwunsch sollten alle drei Tage Sex haben
28.08.2012
Viele Paare wünschen sich Kinder, haben jedoch Schwierigkeiten bei der Zeugung. Bevor weiterreichende Maßnahmen wie beispielsweise eine künstliche Befruchtung eingeleitet werden, sollten die Betroffenen ihr Glück unter Beachtung einiger einfacher Regeln versuchen. „Sex nach Terminplan“ hört sich zwar komisch an, kann jedoch durch die zeitliche Bestimmung des günstigsten Befruchtungszeitraums die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft deutlich erhöht werden.
Der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF), Dr. Christian Albring, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“, das statistisch betrachtet Paare mit Kinderwunsch am besten alle drei Tage Sex haben sollten, um eine natürliche Befruchtung zu erreichen. Hilft diese Faustregel nicht, könne auch der Zeitpunkt des Eisprungs ermittelt werden, um die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu erhöhen. Im Zweifelsfall bieten Gynäkologen den Frauen hierbei Unterstützung.
Statistisch gesehen verspricht die Drei-Tage-Regel erfolgt beim Kinderwunsch
Haben Paare mit Kinderwunsch mindestens alle drei Tage Sex, besteht laut Aussage des Experten eine hohe Wahrscheinlichkeit einen fruchtbaren Tag der Frau zu erwischen. Wie Dr. Christian Albring erläuterte, ist die Eizelle nach dem Eisprung etwa 24 Stunden lang befruchtungsfähig, der männliche Samen überlebe seinerseits im Körper der Frau mindestens 48 Stunden. Rein statistisch müsste die Drei-Tage-Regel demnach ausreichen, um eine natürliche Befruchtung, das heißt ein Zusammentreffen der Eizelle und Samen zu erreichen, so der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte in München. Allerdings lässt sich die Drei-Tage-Regel nicht bei allen Paaren einhalten, auch ist sie vielen zu ungenau und einigen zu anstrengend. Hier kann eine genauere zeitliche Bestimmung des Eisprungs helfen.
Zeitpunkt des Eisprungs feststellen
Laut Aussage des Experten lässt sich der Zeitpunkt des Eisprungs einer Frau feststellen, indem regelmäßig ihre Körpertemperatur gemessen wird, da während des Eisprungs die Temperatur um rund ein halbes Grad ansteigt. Allein der Temperaturanstieg ist jedoch kein verlässliches Signal, da auch Einflussgrößen wie beispielsweise Fieber im Zuge von Infektionen oder anderen Erkrankungen, körperliche Anstrengung, Schlafmangel und übermäßiger Alkoholkonsum eine leicht erhöhte Körpertemperatur bedingen können. Durch die kontinuierliche Beobachtung des eigenen Zyklus entwickeln die Frauen allerdings ein besseres Gespür dafür, wann der Eisprung tatsächlich erfolgt. Weitere Unterstützung kann ein Facharzt beziehungsweise Gynäkologe bieten, der auf Basis einer Ultraschall-Untersuchung ermittelt, wie weit die Eizelle in der ersten Zyklushälfte gereift ist, erläuterte Dr. Albring. Die anschließende Beobachtung ermöglicht eine relativ exakte Bestimmung des Eisprung-Zeitpunkts. Dieser erfolgt in der Regel ungefähr in der Mitte des weiblichen Zyklus und ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Befruchtung. Liegt der Eisprung allerdings schon einige Tage zurück, steht die Frau kurz vor ihrer nächsten Periode und eine Schwangerschaft ist nahezu ausgeschlossen.
Gesunder Lebensstil erhöht die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung
Neben den zeitlichen Rahmenbedingungen spielen laut Aussage des Berufsverbandes der Frauenärzte bei einer erfolgreichen Befruchtung auch andere Faktoren eine wesentliche Rolle. So hätten zum Beispiel zahlreiche Studien bewiesen, „dass der Eintritt einer gewünschten Schwangerschaft vom Gesundheitszustand und dem Ernährungsverhalten abhängig ist und durch manche Änderungen des gewohnten Lebensstils beider Partner bereits vor Beginn der Schwangerschaft positiv beeinflusst wird“, berichtet der BVF auf seiner Internetseite. Mit anderen Worten: Paare mit unerfülltem Kinderwunsch sollten zunächst den eigenen Lebensstil gesünder gestalten. Maßgeblich ist hierbei laut Aussage der Experten die Ernährung. Neben einem Verzicht auf ungesunde Lebensmittel beziehungsweise einer Umstellung auf gesunde Nahrung wie Obst, Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte sollten die Betroffen auch darauf achten, ausreichend Mikronährstoffe wie Folsäure, Jod und Eisen aufzunehmen. Bestehendes Übergewicht ist möglichst abzubauen. Raucher sollten ihren Tabakkonsum einstellen, da Nikotin die empfängnisbereite Eizelle schädigt und eine Einnistung des befruchteten Eis in der Gebärmutterschleimhaut erschweren kann. Bei weiterreichendem Beratungsbedarf können sich Paare mit unerfülltem Kinderwunsch an die Ärzte im Berufsverband der Frauenärzte wenden. (fp)
Lesen Sie zum Thema:
Krebs durch Hormongabe bei Künstlicher Befruchtung
Gendefekt führt zur Unfruchtbarkeit beim Mann
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.