Ein Gramm Bauchspeicheldrüsenfett mehr kann Diabetes auslösen
Abnehmen kann die menschliche Bauchspeicheldrüse dazu bringen, Typ 2-Diabetes rückgängig zu machen, behauptet eine britische Studie. Wissenschaftler an der Universität Newcastle haben festgestellt, dass Menschen mit Typ 2-Diabetes einen erhöhten Gehalt von Fett in der Bauchspeicheldrüse haben. Der Verlust von nur einem Gramm Fett in der Bauchspeicheldrüse könne bewirken, dass sich der Insulinspiegel des Betroffenen wiederherstellt, erklärten die Forscher in einer Stellungnahme.
Die Wissenschaftler untersuchten 18 übergewichtigen Menschen mit Typ 2 Diabetes und neun Menschen ohne Diabetes. Nach einem chirurgischen Eingriff unterzogen sich die übergewichtigen Menschen, für einen Zeitraum von acht Wochen, einer eingeschränkten Diät.Während dieser Zeit wurden die Patienten gebeten, die Kalorienzufuhr auf 1200 kcal pro Tag zu begrenzen, was etwa der Hälfte der empfohlenen Werte entspricht.
Die Forscher konnten feststellen, dass nach dem Verlust von 0,6 Gramm Fett aus der Bauchspeicheldrüse die Probanden berichteten, dass sich ihre Insulinsekretion auf ein normales Niveau erhöht hatte. Die Gefahrenstufe für Fett in der Bauchspeicheldrüse variiere von Person zu Person, sagten die Mediziner. Eine schlanke Person könne also durchaus Diabetes entwickeln, obwohl bei einer übergewichtigen Person die Erkrankung nicht auftrete, fügten die Forscher hinzu. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal „Diabetes Care“ veröffentlicht.
Diabetes weit verbreitet
Etwa 90 Prozent aller Diabetes-Fälle in Großbritannien betreffen Typ2-Diabetes. Die Zahl der Betroffenen (59,8 Prozent) stieg in den letzten Jahren immer weiter an. Im Vergleich zu vor zehn Jahren, seien heute etwa 1,2 Millionen Erwachsene zusätzlich erkrankt. Der Trend werde sich wohl auch weiter fortsetzen, erklärten die Forscher von der Universität Newcastle. Traditionell ist Diabetes eine Erkrankung, die bei alten Leuten und Menschen mittleren Alters auftritt. Aber in den letzten 15 Jahren seien immer mehr Fälle von Diabetes bei Kindern festgestellt worden. Der jüngste bekannte Fall würde ein drei Jahre altes Mädchen betreffen, warnten die Wissenschaftler.
Studie unterstreicht Zusammenhang zwischen Ernährung und Diabetes
Normalerweise ist Typ 2-Diabetes eine fortschreitende Erkrankung, die zuerst durch spezielle Diäten und Tabletten gesteuert wird. Später werden dann aber schließlich Insulin-Injektionen benötigt. Professor Naveed Sattar von der Universität Glasgow erklärte zu dem Thema, die Studie habe gezeigt, dass eine Gewichtszunahme Diabetes auslösen könne. Aber Menschen die genug an Gewicht verlieren, sei es sogar möglich ihre Diabetes-Erkrankung zu besiegen und somit ohne Insulin-Injektionen auszukommen. Diese Ergebnisse unterstreichen eindeutig den Zusammenhang zwischen Diabetes und Ernährung. Ein Gramm Körperfett abzunehmen, höre sich nicht wirklich viel an. Aber man müsse etliche Gramm Körpergewicht abnehmen, um diese kleine Menge an Fett in der Bauchspeicheldrüse zu verlieren, erklärte Dr. Alasdair Rankin von „Diabetes UK“.(as)
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