Krebstodesraten in den USA um 25 Prozent gesunken
In den USA ist die Zahl der Krebstodesfälle in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen, was vor allem auf die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten zurückgeführt wird, aber auch im Zusammenhang mit gesünderen Verhaltensweisen wie beispielsweise einem rückläufigen Tabakkonsum zu sehen ist. Um 25 Prozent ist die Krebssterberate seit 1991 gesunken, bei einzelnen Krebsarten sogar um 50 Prozent.
Jedes Jahr veröffentlicht die American Cancer Society eine aktuelle Krebsstatistik mit den Zahlen der Neudiagnosen, der Todesfälle und der Überlebensraten bei den unterschiedlichen Krebserkrankungen. Aus dieser Statistik geht hervor, dass die Krebstodesraten in den vergangenen 20 Jahren kontinuierlich zurückgingen. Seit ihrem Höchststand im Jahr 1991 seien die Krebssterberaten bei Männern und Frauen um 25 Prozent gesunken, berichtet die Amercian Cancer Society (ACS). Die aktuelle US-Krebsstatistik wurde in dem Fachblatt „CA: A Cancer Journal for Clinicians“ veröffentlicht.
2,1 Millionen Krebstodesfälle verhindert
Während der letzten Jahrzehnte ist laut Aussage der Forscher auch die Rate der neuen Krebs-Diagnosen um rund zwei Prozent pro Jahr bei Männern gesunken, wohingegen sie allerdings bei den Frauen weitestgehend stabil blieb. Die Krebstodesrate ist jedoch bei Männern und Frauen zuletzt um rund 1,5 Prozent jährlich gesunken. Insgesamt ging sie um 25 Prozent von 1991 bis 2014 zurück, berichten die Experten. „Dieser Rückgang bedeutet, dass mehr als 2,1 Millionen Todesfälle in diesem Zeitraum abgewendet werden konnten“, so die Mitteilung der ACS. Für das Jahr 2017 erwarten die ACS-Experten in den USA im Jahr 2017 insgesamt 1.688.780 neue Krebserkrankungen und 600.920 Todesfälle durch Krebs.
Geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Krebserkrankungen
Lungen-, Darm-, Prostata- und Brustkrebs gehören in den USA weiterhin zu den häufigsten Ursachen für einen Krebstod. Allein auf Lungenkrebs ist einer von vier Krebstodesfällen zurückzuführen, berichtet die ACS. Bei Männern bilden Prostata-, Lungen- und Darmkrebs die häufigsten tödlichen Krebserkrankungen. Bei den Frauen sind Brust-, Lungen- und Darmkrebs häufigste Krebstodesursache. Brustkrebs allein wird im Jahr 2017 voraussichtlich für 30 Prozent aller neuen Krebsfälle bei Frauen verantwortlich sein, betonen die Experten.
Lungenkrebs weiterhin rückläufig
Die sinkenden Raten der neuen Lungenkrebsfälle haben sich laut Aussage der Krebsforscher weiter fortgesetzt, was vor allem darauf zurückzuführen sei, dass weniger Menschen in den USA rauchen. Der Rückgang der Darmkrebs-Diagnose ist den Experten zufolge auch im Zusammenhang mit den vermehrten Darmspiegelungen (Koloskopie) zu sehen, bei denen gegebenenfalls bereits Wucherungen entfernt werden können, die eine Vorstufe des Krebs bilden. Bei Erwachsenen im Alter ab 50 Jahren habe sich die Koloskopie-Nutzung verdreifacht und sei von 21 Prozent im Jahr 2000 auf 60 Prozent im Jahr 2015 gestiegen, berichtet die ACS.
Positive Effekte der Darmspiegelungen
Die Darmkrebs-Inzidenzraten ist den aktuellen Zahlen zufolge seit 2004 um etwa drei Prozent pro Jahr bei Männern und Frauen gesunken. Doch betrifft dies vor allem ältere Menschen. Eine gesonderte Betrachtung der Patienten im Alter unter 50 Jahren ergibt, dass hier die Inzidenzrate in den vergangen Jahrzehnten um etwa zwei Prozent pro Jahr gestiegen ist.
Männer erkranken und sterben häufiger an Krebs
Insgesamt lag die Krebsinzidenzrate bei Männern in den USA um 20 Prozent höher als bei Frauen und die Krebs-Sterberate war bei den Männern sogar um 40 höher. Die Geschlechtsunterschiede variieren jedoch je nach Krebsart. „Zum Beispiel sind die Schilddrüsenkrebs-Inzidenzraten bei Frauen höher als bei Männern (21 gegenüber 7 pro 100.000 Einwohner), trotz äquivalenter Todesfälle (0,5 pro 100.000 Einwohner)“, berichten die Krebsforscher. Eine Fortsetzung der Erfolg bei der Verringerung der Krebstodesraten „erfordert mehr klinische und Grundlagenforschung zur Verbesserung der Früherkennung und Behandlung sowie kreative neue Strategien zur Etablierung gesunder Verhaltensweisen“, betont Otis W. Brawley von der ACS. (fp)
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