Neuartige Technologie führt zu Schlafmangel bei unseren Kindern
In der heutigen Zeit gibt es immer mehr Schüler und Studenten, die meist sehr müde im Unterricht sind. Schuld daran sind oft Online-Spiele oder Apps auf den Handys. Forscher fanden jetzt heraus, dass Kinder und Jugendliche mit Mobiltelefonen, Tablets und Computern in der Nacht einen Verlust an Schlafqualität und geschlafener Zeit erleiden.
Die Wissenschaftler vom King’s College London stellten bei einer Untersuchung fest, dass die Schlafqualität und die geschlafene Zeit sinkt, wenn Kinder und Jugendliche Mobiltelefone, Tablets und Computer verwenden. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „JAMA Pediatrics“.
Studie untersucht die Daten von über 125.000 Kindern
Die aktuelle Analyse fand ein konsistentes Muster der Wirkung von Telefonen und anderen Technologien in einer breiten Palette von Ländern, sagt Autor Dr. Ben Carter vom King’s College London. Die Experten analysierten für ihre Studie die Daten aus Hunderten von Untersuchungen, welche zwischen Januar 2011 und Juni 2015 durchgeführt wurden. Schließlich verwendeten sie 20 Forschungsberichte mit insgesamt 125.198 Kindern für ihre Studie. Die Daten der Teilnehmer wurden nach Geschlechtern geteilt und die Probanden hatten ein Durchschnittsalter von 14,5 Jahren, sagen die Experten.
Nutzung von Tablets, Handys oder Computern beeinflusst den Schlaf
Die Ergebnisse der aktuellen Meta-Analyse werden für die meisten Eltern wohl kaum überraschend sein. Das Team fand eine starke und konsistente Assoziation zwischen der Schlafenszeit und der Verwendung von Medien-Geräten wie beispielsweise Tablets, Handys oder Computern. Die Nutzung solcher Geräte führt zu einer unzureichenden Menge an Schlaf, schlechterer Schlafqualität und einer übermäßigen Tagesschläfrigkeit, erläutern die Forscher.
Mehr als 70 Prozent aller Kinder haben technische Geräte in ihrer Schlafumgebung
Erstaunlicherweise entdeckten die Forscher, dass Kinder auch Schlafprobleme aufwiesen, wenn sie ihre Medien-Geräte nicht in ihren Schlafzimmern aufbewahren und nutzen. Dafür könnten Lichter und Töne aber auch der dargestellte Inhalt von diesen Geräten verantwortlich sein, mutmaßen die Wissenschaftler. In den USA wurde bereits im Jahr 2013 eine umfangreiche Umfrage von der National Sleep Foundation (PDF) durchgeführt. 72 Prozent aller befragten Kinder und 89 Prozent der Jugendlichen hatten demnach mindestens ein technisches Gerät in ihrer Schlafumgebung.
Licht von Geräten kann den zirkadianen Rhythmus beeinflussen
Die allgegenwärtigen Technologien beeinflussen den Schlaf der Kinder durch eine Verzögerung der Schlafzeit negativ, sagen die Mediziner. Dies liege an dem späten Ende von Filmen oder dem Spielen eines weiteren Computerspiels. Das Licht dieser Geräte könne auch unseren zirkadianen Rhythmus beeinflussen, welcher an den internen Taktzeiten biologischer Prozesse, einschließlich Körpertemperatur und Hormonfreisetzung beteiligt ist, fügen die Autoren hinzu.
Elektronische Lichter verzögern die Freisetzung von Melatonin
Das Hormon Melatonin induziert Müdigkeit und trägt zum Timing unserer Wach-Schlaf-Zyklen bei. Elektronische Lichter verzögern die Freisetzung von Melatonin, stören diesen Zyklus und machen es deswegen schwieriger einzuschlafen, erläutern die Experten. Außerdem können Online-Inhalte psychologisch stimulierend sein und dadurch Kinder und Jugendliche weit über eine Stunde wachhalten, nachdem sie ihre Geräte bereits ausgeschaltet haben und versuchen zu schlafen.
Schlaf ist gerade für Kinder besonders wichtig
Schlaf ist lebenswichtig für Kinder. Schlaf spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Gehirns, Gedächtnis, der Selbstregulation, Aufmerksamkeit, Immunfunktion, Herz-Kreislauf-Gesundheit und vielen anderen Faktoren, betonen die Forscher.
Tipps für einen gesunden Schlaf:
Es gibt einige Tipps für einen gesunden, kontinuierlichen und ausreichenden Schlaf. Das Schlafzimmer muss ruhig sein. Dies bedeutet, dass den Schlaf störende Gegenstände entfernt werden sollten. Auch eventuell störende Haustiere sind bestenfalls zur Schlafenszeit nicht im Raum, erläutern die Experten. Außerdem sollten Sie mindestens 30 Minuten vor dem Schlafengehen eine Zeit ohne Verwendung von technischen Geräten einlegen und die Ausübung von körperlichen oder geistigen Aktivitäten gelte es ebenfalls zu vermeiden. Die Festlegung eines regelmäßigen Schlafplans und die Begrenzung der Exposition gegenüber Licht vor dem Schlafen kann ebenso hilfreich sein, erklären die Wissenschaftler. Außerdem sollten Sie die Einnahme von Stimulanzien wie Alkohol, Koffein und Nikotin in den Stunden vor dem Schlafengehen vermeiden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.