Was Blasenentzündungen verhindert: Herbst besonders für Frauen problematisch, viel trinken hilft
Wer gerade noch bei 30 Grad in der Sonne saß, unterschätzt häufig die Temperaturstürze im Herbst und zieht sich zu dünn an. Nicht selten haben gerade Frauen am nächsten Tag die Quittung in Form einer Blasenentzündung. Sie zeigt sich durch Schmerzen im Unterleib, Brennen beim Wasserlassen und starkem Harndrang. Warme Kleidung schützt. Auch Extrakte aus Cranberry wirken präventiv, helfen aber nicht mehr bei einer akuten Entzündung. Drauf weist die Uro-GmbH Nordrhein, ein Zusammenschluss niedergelassener Urologen aus NRW hin.
An sich ist die feuchte Kälte im Herbst allein nicht gefährlich. „Aber Nässe und Kälte sorgen für Veränderungen im Körper“, weiß Urologe Dr. Reinhold Schaefer vom Ärztenetzwerk. „Dieser versucht sich vor Wärmeverlust zu schützen, indem sich Blutgefäße in den Schleimhäuten zusammenziehen und sie schlechter durchbluten.“ In der Folge wird das Immunsystem geschwächt, der Körper wird anfälliger für bakterielle Infektionen. Das ist übrigens auch der Grund warum Erkältungen in der kalten Jahreszeit häufiger auftreten. Doch nicht nur die Nasenschleimhaut, sondern auch der Unterleib wird schlechter durchblutet. Beim weiblichen Geschlecht gelangen die Krankheitserreger aufgrund einer kürzeren Harnröhre außerdem leichter in die Blase. Hinzu kommt, dass viele Menschen in der kalten Jahreszeit zu wenig trinken.
Ob und welche Erreger sich im Urin befinden, weisen Fachärzte mit einem Urintest nach. Die Therapie einer Blasenentzündung erfolgt in der Regel kurzzeitig mit einem Antibiotikum. Unterstützend empfehlen Urologen viel zu trinken, Unterleib und Füße warm zu halten sowie bei Harndrang sofort auf die Toilette zu gehen. Cranberrysaft, Bärentraubenblätterdragees und Kräutertees tragen ergänzend dazu bei, die Blase durchzuspülen. Diese Hausmittel allein bekämpfen die Entzündung der Blase jedoch nicht. Um den Herbst ohne Folgeerkrankungen wie Nierenbeckenentzündungen zu überstehen, sollten Betroffene aber gerade bei häufigem Auftreten von Blasenentzündungen in jedem Fall einen Urologen aufsuchen. Er kann Ursachen finden und entsprechend behandeln. (sb, pm)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.