Regelmäßiger Kaffeekonsum erhöht die Lebenserwartung unter anderem indem er das Risiko für tödliche Herz-Kreislauf-Krankheiten, Schlaganfälle, Krebs und Atemwegserkrankungen reduziert. Auch kann Kaffee Beeinträchtigungen wie Gedächtnisverlust, Depression und Gebrechlichkeit bei älteren Menschen vorbeugen.
Forschende der Universidade de Coimbra haben in einer aktuellen Übersichtsarbeit die bisherigen Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Kaffeekonsum auf die Lebenserwartung ausgewertet. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Ageing Research Reviews“ veröffentlicht.
Kaffee für die Gesundheit?
Kaffee galt lange als eher gesundheitsschädlich und wurde auch als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere lebensbedrohliche Erkrankungen betrachtet.
Doch die Ergebnisse zahlreicher neuerer Studien lassen auf eine eher vorteilhafte Wirkung schließen und erst kürzlich kam eine in dem Fachmagazin „Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases“ veröffentlichte Forschungsarbeit zu dem Schluss, dass Kaffeekonsum das Risiko kardiometabolischer Multimorbidität senkt.
Einige Studien haben Kaffee auch mit einer verlängerten Lebenserwartung in Zusammenhang gebracht. Beispielsweise deutete eine in dem „European Journal of Preventive Cardiology“ veröffentlichte Untersuchung darauf hin, dass Kaffee vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt und die Lebenserwartung erhöht.
In den letzten 20 Jahre haben über 50 epidemiologische Studien in verschiedenen geografischen Regionen und verschiedenen Ethnien auffallend einheitliche Belege dafür geliefert, dass regelmäßiger moderater Kaffeekonsum die Gesamtmortalität positiv beeinflusst, betont das Forschungsteam von der Universidade de Coimbra.
Drei Tassen pro Tag
Die aktuelle Metaanalyse der verfügbaren Studien bestätige insgesamt nichtlineare inverse Assoziationen zwischen dem Kaffeekonsum und dem frühzeitigen Sterberisiko, wobei das niedrigste relative Risiko bei einem Konsum von etwa drei Tassen Kaffee am Tag festzustellen war, so die Fachleute weiter.
Der Nutzen sei zwar eher gering, entspreche aber dennoch einer durchschnittlichen Verlängerung der Lebensspanne um 1,8 Jahre. Der Effekte beruhe unter anderem auf einem verringerten Risiko für mehrere Erkrankungen, die zu den Haupttodesursachen weltweit zählen.
Reduziertes Risiko für Erkrankungen
So senke Kaffeekonsum das Risiko der kardiovaskulären Mortalität, was eine Hauptursache für die beobachtete inverse Beziehung zwischen dem Kaffeekonsum und der Gesamtmortalität bilde.
Auch seien signifikante inverse Assoziationen zwischen dem Kaffeekonsum und Todesfällen aufgrund von Schlaganfällen, Atemwegserkrankungen und Krebs feststellbar.
Darüber hinaus könne Kaffeekonsum durch seine Inhaltsstoffe (Polyphenole, Koffein, Chlorogensäuren) den Folgen von Stress vorbeugen, die Mechanismen der biologischen Alterung positiv beeinflussen und Gedächtnisverlust, Depressionen und Gebrechlichkeit im Alter entgegenwirken.
Gesunder Lebensstilfaktor
Insgesamt spricht demnach viel dafür, moderaten Kaffeekonsum als gesunden Lebensstilfaktor zu betrachten, der eine positive Wirkung auf die allgemeine Gesundheit und die Lebenserwartung entfalten kann. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- David Chieng, Rodrigo Canovas, Louise Segan, Hariharan Sugumar, Aleksandr Voskoboinik, et al.: The impact of coffee subtypes on incident cardiovascular disease, arrhythmias, and mortality: long-term outcomes from the UK Biobank; in: European Journal of Preventive Cardiology (veröffentlicht 27.09.2022), academic.oup.com
- Cátia R. Lopes, Rodrigo A. Cunha: Impact of Coffee Intake on Human Aging: Epidemiology and Cellular Mechanisms; in: Ageing Research Reviews (veröffentlicht 16.11.2024), sciencedirect.com
- : Dingkui Sun, Yinyan Gao, Boya Xu, Linghui Xiang, Wenqi Liu, Han Luo, Irene X.Y. Wu: Association of coffee consumption with cardiometabolic multimorbidity: a prospective cohort study in the UK Biobank; in: Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases (veröffentlicht 08.08.2024), sciencedirect.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.