Zähneputzen leicht gemacht: Tipps für die Kinderzahnpflege
Über 80 Prozent der Kinder in Deutschland sind kariesfrei, besagt eine neue Studie zur Mundgesundheit– damit stehen die Kleinen an der Weltspitze, was die Mundhygiene angeht. Das sind erfreuliche Nachrichten und tolle Zahlen, doch wie kommt es zu diesem positiven Wandel bzw. Ergebnis?
Praktische Tipps wie Eltern ihre Kinder täglich zur Zahnpflege motivieren, was eine Stirnlampe mit der Mundhygiene zu tun hat, ab wann die Kleinen elektrische Zahnbürsten nutzen können und warum bzw. welche schwereren Geschütze man bei Jugendlichen auffahren muss, weiß die Berliner KU64-Kinderzahnärztin Inke Supantia.
Inke Supantia, Kinderzahnärztin von der KU64 Zahnarztpraxis aus Berlin: „Oftmals spielt die Zeit bei der kindlichen Zahnhygiene keine so große Rolle. Vielmehr kommt es auf die Gründlichkeit an. Idealerweise gewöhnen Eltern ihre Kleinen schon früh, also im Alter von drei bis vier Jahren, an den Umgang mit einer elektrischen Zahnbürste. Diese gibt es bereits in bunten Farben mit extra kleinen Bürstenköpfen.
Spielerisch zeichnen dann die Kinder den Zahnbogen wie beim Ausmalen nach und putzen entlang der roten Zahnfleischgirlande. Als Erfolgskontrolle eignen sich zahnfärbende Tabletten zum Zerbeißen. Blaue oder lila Farbe, je nach Vorliebe, lagert sich an den vernachlässigten Stellen ab, sodass die Putzanfänger animiert werden, dort noch einmal nachzubessern. Zum Schluss sollte der Einsatz von Zahnseide nicht fehlen, denn gerade in den Zahnzwischenräumen sammeln sich gefährliche Bakterien an. Häufig schrecken Eltern vor dem Gebrauch zurück, doch mittlerweile erleichtern Zahnseidesticks in lustigen Tierformen den Einsatz. ‚Bewaffnen‘ sich Mama oder Papa dabei mit einer Stirnlampe und forschen in der Mundhöhle nach den vermeintlichen Eindringlingen, integrieren sie dieses wichtige Putzritual spielerisch in den Zahnpflegealltag. Mindestens bis zum 8. Lebensjahr sollten Eltern die Zahnhygiene ihrer Kinder im Auge behalten und regelmäßig nachputzen.
Um Jugendliche zu motivieren, fahren wir allerdings schwerere Geschütze auf, denn erklärende oder gar belehrende Worte verfehlen oftmals ihr Ziel. Deswegen kratzen wir zum Beispiel den Belag von den Zähnen, legen diesen auf die Hand des Patienten und sagen, er solle den Bakterienteppich ablecken und herunterschlucken. Allein der Ekel davor reicht schon aus, um ein Umdenken in Sachen Mundgesundheit anzustoßen.“
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.