RKI veröffentlicht Abschlussbericht der Grippesaison 2017/18
Kürzlich erschien der letzte Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts (RKI) zur Grippesaison 2017/18. Der Bericht beinhaltet alle relevanten Daten zur Saison und liefert einen erschreckenden Überblick über das tatsächliche Ausmaß der Grippewelle. Seit der 40. Kalenderwoche 2017 wurden insgesamt rund 333.000 labordiagnostisch bestätigte Influenzainfektionen gemeldet. Knapp 60.000 Menschen mussten aufgrund der Grippeviren in Krankenhäusern behandelt werden und 1.665 Personen überlebten die Infektion nicht.
Bei diesen Zahlen handelt es sich nur um laborbestätigte Fälle. Die Dunkelziffer dürfte noch weit über diesen Zahlen liegen. Bei den 1.665 Todesfällen wurde 1.212 mal das Influenza B-Virus diagnostiziert. Gegen dieses Virus bot die Standard-Impfung keinen Schutz. Insbesondere die ältere Bevölkerung litt besonders hart unter den Auswirkungen. 87 Prozent der Todesopfer waren über 59 Jahre alt. Der Höhepunkt der Grippesaison lag zwischen der neunten und elften Kalenderwoche 2018.
Vergleiche mit vergangenen Jahren
Das RKI berichtet, dass die Grippewelle 2017/18 ungewöhnlich stark war. Das konnte durch fast alle Altersgruppen hinweg beobachtet werden. Lediglich die Gruppe der Null- bis Vierjährigen war in der Vorsaison 2016/2017 stärker betroffen. In der Hochphase dieser Saison wurden 70 Prozent mehr Grippe-Patienten der Altersgruppe 35 bis 59 Jahre in den Krankenhäusern behandelt, als in der Saison 2014/15, die bislang als die stärkste der vergangenen Jahre galt. Auch die Altersgruppe der über 59-jährigen traf es besonders hart. Hier konnten 40 Prozent mehr Infizierte verzeichnet werden, als in der Vorsaison, die auch schon diese Altersgruppe schwer traf.
Verteilung der Grippe-Viren
Die Arbeitsgemeinschaft Influenza erklärte die zurückliegende Grippe-Welle in der 14. Kalenderwoche 2018 als beendet. Mit großem Abstand waren die Haupterreger in dieser Grippewelle die Influenza B-Viren (Yamagata-Linie). Mit einem Anteil von 68 Prozent waren diese Viren für den größten Teil der Erkrankungen verantwortlich. Auf dem zweiten Platz lagen die Influenza A(H1N1)pdm09-Viren mit einem Anteil von 28 Prozent. Die dritthäufigsten Viren waren Influenza A(H3N2)-Viren mit einem Anteil von vier Prozent.
Im Sommer findet eine entschlackte Berichterstattung statt
Mit dem Abschlussbericht der wöchentlichen Berichterstattung erscheinen die Berichte des RKI in den Sommermonaten nur einmal monatlich. Die eingehenden Daten werden weiterhin wöchentlich analysiert.
Unterschied zwischen Grippe und Erkältung
„Habe ich eine ernste Grippe oder eine einfache Erkältung?“ Diese Frage stellen sich viele Menschen, die grippeähnliche Symptome zeigen. Während die Influenza eine schwerwiegende Infektion darstellt, die durch Grippeviren ausgelöst wird, und unbedingt ärztlich überwacht werden sollte, zeigt ein grippaler Infekt zwar ähnliche Symptome, verläuft aber oft wesentlich milder und lässt sich meist durch Bettruhe und Hausmittel gegen Grippe auskurieren.
Wie erkennt man den Unterschied?
Ob eine Grippe oder ein grippaler Infekt vorliegt, ist mitunter daran zu erkennen, dass sich bei einer Influenza die Beschwerden schnell und schlagartig einstellen, wogegen sich die Symptome bei einem grippalen Infekt eher langsam aufbauen. Außerdem sind die Beschwerden der „echten“ Grippe meist intensiver. Ein weiterer Unterschied zeigt sich im Krankheitsverlauf. Eine Erkältung ist oft nach einer Woche weitestgehend auskuriert. Bei einer Influenza ist durchschnittlich mit der doppelten Krankheitsdauer zu rechnen.
Wie unterscheiden sich die Symptome?
Symptome einer Influenza sind hohes Fieber von über 38,5 Grad das in vielen Fällen bis zu einer Woche anhält. Dazu kommen Halsschmerzen, Husten, heftige Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost sowie massive Erschöpfung. Gelegentlich treten Komplikationen wie zum Beispiel eine Lungenentzündung auf. Im Gegensatz dazu äußert sich bei einer Erkältung anfangs ein leichtes Kratzen im Hals. Der Zustand verschlechtert sich langsam und die Betroffenen leiden eher unter Husten, einer laufenden Nase, eventuell leichtem Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.