Smartwatches und andere tragbare Gesundheits-Technologie können Personen mit Typ-2-Diabetes helfen, sich an Trainingsprogramme zu halten und so Vorteile für ihre Gesundheit zu erzielen.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of Birmingham wurde untersucht, wie tragbare Gesundheits-Technologie die körperliche Aktivität bei Menschen mit kürzlich diagnostiziertem Typ-2-Diabetes beeinflusst. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „BMJ Open“ nachzulesen.
Teilnehmende trugen Smartwatch
Das Team untersuchte das Bewegungsverhalten Personen, bei denen kürzlich Typ-2-Diabetes diagnostiziert wurde und die ein Heimtrainingsprogramm absolvierten. Dabei trugen einige der 125 Teilnehmende eine Smartwatch, die mit einer Gesundheits-App auf ihrem Smartphone gekoppelt war.
„Das Programm bot eine Vielzahl von Trainingseinheiten, darunter Cardio- und Krafttraining, die auch ohne Fitnessstudio durchgeführt werden konnten. Ziel ist es, Bewegung zu einem nachhaltigen Bestandteil des Alltags von Menschen mit Typ-2-Diabetes zu machen und so ihre körperliche und geistige Gesundheit zu verbessern“, erläutert die Studienautorin Dr. Katie Hesketh in einer aktuellen Pressemitteilung.
Aufbau der Studie
Die Teilnehmenden steigerten ihre körperliche Aktivität schrittweise mit dem Ziel, nach sechs Monaten wöchentlich 150 Minuten moderates bis intensives Training zu absolvieren. Dabei wurden sie durch eine virtuelle Verhaltensberatung unterstützt. Die Smartwatch synchronisierte sich mit einer Online-Coaching-Plattform sowie einer mobilen App.
Mehr Bewegung im Alltag
Die Ergebnisse zeigen, dass Menschen mit tragbarer Gesundheits-Technologie eher dazu neigten, gezielt und dauerhaft Sport zu treiben. Dies förderte eine nachhaltige Integration von Bewegung in den Alltag, erläutert das Forschungsteam.
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Neben der gesteigerten Bewegungsmotivation konnten die Forschenden auch gesundheitliche Verbesserungen feststellen. So zeigten sich positive Effekte auf den Blutzuckerspiegel und den systolischen Blutdruck. Zudem wiesen die Daten darauf hin, dass das Programm zur Senkung des Cholesterinspiegels sowie zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen kann.
Langfristige Bedeutung
Die vielversprechenden Ergebnisse legen nahe, dass digitale Gesundheits-Technologien eine wichtige Rolle in der Therapie von Typ-2-Diabetes spielen können. Die Möglichkeit, individuell zugeschnittene Trainingsprogramme mit tragbarer Technologie zu unterstützen, könnte langfristig die Behandlung von Typ-2-Diabetes verbessern und die Abhängigkeit von Medikamenten reduzieren.
Weitere Studien müssen nun klären, inwiefern ein solches Programm in die reguläre Versorgung integriert werden kann, so dass Betroffene mit einfacher Technik ihre Gesundheit eigenständig positiv beeinflussen können. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Katie Hesketh, Jonathan Low, Robert Andrews, Sandra Blitz, Benjamin Buckley, et al.: Mobile Health Biometrics to Enhance Exercise and Physical Activity Adherence in Type 2 Diabetes (MOTIVATE-T2D): a decentralised feasibility randomised controlled trial delivered across the UK and Canada; in: BMJ Open (veröffentlicht 26.03.2025), BMJ Open
- University of Birmingham: Smartwatches may help control diabetes through exercise (veröffentlicht 26.03.2025), University of Birmingham
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.