Intermittierendes Fasten ist eine äußerst wirksame Methode zur Gewichtsabnahme und kann gleichzeitig zu einer deutlichen Verbesserung der kardiovaskulären Gesundheit beitragen. Besonders vorteilhaft ist das Intervallfasten, wenn die Nahrungsaufnahme eher früh am Tag erfolgt.
Ein Forschungsteam unter Federführung von Fachleuten der Universidad de Granada hat die Auswirkungen von drei verschiedenen Schemata des intermittierenden Fastens bei übergewichtigen oder fettleibigen Erwachsenen untersucht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Nature Medicine” nachzulesen.
Gewichtsprobleme auf dem Vormarsch
Übergewicht und Fettleibigkeit sind weltweit ein wachsendes Problem. Wirksamen Methoden, um ein gesundes Gewicht zu halten oder Gewicht abzunehmen, sind daher weiterhin drigend gesucht – insbesondere solche, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen.
Denn es ist bekannt, dass Übergewicht und Adipositas nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen einschränken, sondern auch das Risiko für eine Vielzahl von Stoffwechselstörungen (z. B. Typ-2-Diabetes) erhöhen und zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck erhöhen.
Nachteile herkömmlicher Diäten
Um Gewicht zu verlieren, setzen viele Menschen auf Diäten, bei denen die tägliche Kalorienzufuhr generell reduziert wird. Das Problem dabei ist, dass solche Diäten für die meisten Menschen auf Dauer nur schwer durchzuhalten sind.
Dies hat nicht selten zur Folge, dass Diäten abgebrochen werden und der sogenannte Jo-Jo-Effekt eintritt, d.h. die Betroffenen wieder zunehmen und manchmal sogar mehr, als sie zuvor bei der Diät verloren hatten. Zeitlich begrenztes Fasten (intermittierendes Fasten) könnte hier Abhilfe schaffen.
Was ist intermittierendes Fasten?
Unter intermittierendem Fasten (Inetrvallfasten) versteht man eine allgemeine Verringerung der Anzahl der Stunden pro Tag, in denen Nahrung aufgenommen wird. Bei dieser Form der Ernährung wird das Zeitfenster für die Nahrungsaufnahme meist auf sechs bis acht Stunden verkürzt, wodurch am Tag 16 bis 18 Stunden gefastet wird.
So bleibt der täglichen Zyklus von Essen und Fasten erhalten, von dem bekannt ist, dass er die biologischen Rhythmen des Körpers stabilisiert. Dagegen können unregelmäßiges oder nächtliches Essen zu einer Störung dieser Rhythmen beitragen, was das Risiko von Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes erhöht, erläutert das Team.
In der aktuellen Studie versuchten die Forschenden nun zu ermitteln, ob unterschiedliche Zeitfenster der Nahrungsaufnahme am Tag den Effekt des Intervallfastens beeinflussen. Über einen Zeitraum von zwölf Wochen wurden drei unterschiedliche Strategien des Intervallfastens umgesetzt und die Ergebnisse verglichen.
Insgesamt 197 Teilnehmende wurden einer vor vier Gruppen zugeteilt: Eine Gruppe fastete ungefähr von neuen bis 17 Uhr, die zweite Gruppe fastete etwa von 14 bis 22 Uhr wogegen die dritte Gruppe das Zeitfenster der Nahrungsaufnahme selber bestimmen konnte, wobei die häufig zwischen zwölf und 20 Uhr war, berichtet das Team.
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Die vierte Gruppe diente als Kontrollgruppe und alle Teilnehmenden erhielten eine Beratung über die mediterrane Ernährung und eine allgemeine gesunde Lebensweise, fügen die Fachleute in einer aktuellen Pressemitteilung hinzu.
Effektive Gewichtsabnahme
Die Ergebnisse zeigen, dass intermittierendes Fasten im Vergleich zu der Kontrollgruppe generell mit einer erhöhten Gewichtsabnahme verbunden war, die durchschnittlich bei drei bis vier Kilogramm lag, berichtet das Forschungsteam.
Bezüglich der Gewichtsabnahme habe es keine wesentliche Rolle gespielt, zu welchem Zeitpunkt des Tages gefastet wurde, allerdings erzielte die Gruppe der Frühfastenden laut den Forschenden einen stärkeren Abbau des subkutanen Bauchfetts.
Die Messung der Blutzuckerwerte habe zudem ergeben, dass sich der Nüchternblutzuckerspiegel über Nacht in der Gruppe mit frühem Fasten im Vergleich zu den anderen Gruppen deutlich verbesserte, was zur Vorbeugung von Diabetes und zur Verbesserung der Stoffwechselgesundheit beitragen könne.
So könne Intervallfasten mit Verzehr der letzten Mahlzeit des Tages vor 17 Uhr eine besonders wirksame Strategie zum Abbau überschüssigen Körperfetts sowie zur Diabetes-Prävention und zur Verbesserung der Stoffwechselgesundheit bieten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Manuel Dote-Montero, Antonio Clavero-Jimeno, Elisa Merchán-Ramírez, Maddi Oses, Jon Echarte, et al.: Effects of early, late and self-selected time-restricted eating on visceral adipose tissue and cardiometabolic health in participants with overweight or obesity: a randomized controlled trial; in: Nature Medicine (veröffentlicht 07.01.2025), Nature Medicine
- University of Granada: Intermittent fasting is effective for weight loss and improves cardiovascular health in people with obesity problems (veröffentlicht 08.01.2025), University of Granada
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.