Die Verschmutzung der Umwelt durch Mikroplastik nimmt stetig zu und wirkt sich negativ auf die allgemeine Gesundheit aus. Mikroplastik erhöht unter anderem das Risiko für entzündliche Darmerkrankungen und Atherosklerose und fördert gefährlichen oxidativen Stress.
Forschende der Zhejiang Agriculture and Forestry University in China haben die gesundheitlichen Auswirkungen von Mikro(nano)plastik (MNP) auf menschliche Organe und das Risiko für verschiedene Krankheiten zusammengefasst. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „TrAC Trends in Analytical Chemistry“ nachzulesen.
Wie gefährlich ist Mikroplastik
Die Umweltverschmutzung mit Mikroplastik steigt seit Jahrzehnten und eine unabhängige Forschungsarbeit hatte bereits festgestellt, dass wir allein über die Atmung wöchentlich die Menge einer kompletten Kreditkarte in Form von Mikroplastik aufnehmen.
Mikroplastik lässt sich in den Atem- und Verdauungsorganen, auf der Hautoberfläche, im Blut (in den Gefäßen) und in den Fortpflanzungsorganen nachweisen, erläutern die Forschenden der Zhejiang Agriculture and Forestry University.
Gewebeschäden durch Mikroplastik
Zudem bestehe ein Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Mikroplastik und dem Auftreten von Gewebeschäden. Als Beispiele nennt das Team entzündliche Darmerkrankungen, Atherosklerose, Thrombose und sogar Gebärmutterhalskrebs.
Wird Mikroplastik in menschliche Zellen aufgenommen, verursacht dies oxidativen Stress und entzündungsfördernde Reaktionen und führt gleichzeitig zu Genotoxizität und Apoptose, erklären die Fachleute.
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Darüber hinaus habe sich auch gezeigt, dass Mikroplastik sogar die Darm-Hirn-Achse und die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann und möglicherweise löse Mikroplastik auch neurodegenerative Krankheiten im Körper aus, so das Forschungsteam.
Erhötes Problembewusstsein erfordelrich
Insgesamt habe die Umweltverschmutzung durch Mikroplastik weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit hat und die Risiken bedürfen dringend erhöhter Aufmerksamkeit und sollten in weiteren Studien umfassend untersucht werden, resümieren die Forschenden.
Zudem seien wirksame Gegenmaßnahmen erforderlich, um zu verhindern, dass weiterhin so viel Mikroplastik in die Umwelt gelangt. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Yating Luo, Xiuya Xu, Qifeng Yin, Shuai Liu, Mengyao Xing, et al.: Mapping micro(nano)plastics in various organ systems: Their emerging links to human diseases?; in: TrAC Trends in Analytical Chemistry (veröffentlicht 24.12.2024), TrAC Trends in Analytical Chemistry
- Mohammad S. Islam, Mizanur Rahman, Puchanee Larpruenrudee, Akbar Arsalanloo, Hamidreza Mortazavy Beni, et al.; : How microplastics are transported and deposited in realistic upper airways?; in: Physics of Fluids (veröffentlicht 13.06.2023), Physics of Fluids
Wichtiger Hinweis:
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