Sodbrennen: Was Betroffenen helfen kann
Millionen Menschen haben immer mal wieder Sodbrennen. Das brennende Gefühl, das vom Oberbauch oder aus der Region hinter dem Brustbein nach oben zum Hals strahlt, wird mit zunehmendem Alter häufiger und schlimmer. Eine Expertin erklärt, wie Betroffene entgegenwirken können.
Bei vielen Menschen kommt es gelegentlich zu Sodbrennen. Die Beschwerden können nicht nur durch Arzneimittel, sondern auch mithilfe von altbewährten Hausmitteln gelindert werden. Die Gastroenterologin Dr. Claire Beveridge erläutert in einem Beitrag der Cleveland Clinic (USA), warum die Beschwerden mit zunehmendem Alter schlimmer werden und was Betroffenen helfen kann.
Alternde Muskeln
Mit zunehmendem Alter werden die Muskeln schwächer – auch der untere Ösophagussphinkter zwischen Speiseröhre und Magen. Er öffnet sich, damit die Nahrung, die Sie essen, in Ihren Magen gelangen kann, und schließt sich dann fest, um sie dort zu halten.
„Wenn dieser Muskel schwächer wird, kann er Schwierigkeiten haben, Nahrung und Flüssigkeit in Ihrem Magen zu halten“, erklärt Dr. Beveridge. „Und wenn dieser Inhalt wieder in Ihre Speiseröhre gelangt, verspüren Sie Sodbrennen.“
Gewichtszunahme
Die meisten Menschen nehmen mit zunehmendem Alter auch an Gewicht zu. Zusätzliches Gewicht kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass eine Mahlzeit mit Sodbrennen endet. Ein hoher Body-Mass-Index (BMI) und ein großer Bauchumfang können Faktoren dafür sein, dass Sie häufig Sodbrennen haben.
Medikamente
Das Altern kann gesundheitliche Probleme mit sich bringen, die zur Notwendigkeit der Einnahme von Medikamenten führen, und diese Pillen können Ursache für Sodbrennen sein. Die Liste ist umfangreich und reicht von rezeptfreien Schmerzmitteln über Antibiotika bis hin zu Blutdruckmedikamenten.
Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Möglichkeiten, wenn bestimmte Präparate Sodbrennen zu verursachen scheinen.
Zwerchfellbruch
Wenn Sie das 60. Lebensjahr erreichen, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit für eine Hiatushernie (Zwerchfellbruch), eine ungewöhnliche Ausstülpung eines Magenteils durch das Zwerchfell.
Betroffene sind zunächst oft beschwerdefrei, aber später treten Symptome wie Völlegefühl, Druckschmerz in der Brust, Schluckbeschwerden oder Sodbrennen auf.
Sodbrennen vermeiden
Um Sodbrennen möglichst zu vermeiden, sollten Sie laut Dr. Beveridge folgende Tipps ausprobieren:
Passen Sie auf, was Sie essen: Bestimmte Speisen oder Getränke können Sodbrennen auslösen. Würzige oder fettige Mahlzeiten, kohlensäurehaltige oder koffeinhaltige Getränke und Alkohol sind bekannt dafür, dass sie dieses Risiko erhöhen. „Einige Menschen können ihr Sodbrennen kontrollieren, indem sie solche Auslöser meiden“, sagt die Medizinerin.
Nicht zu viel essen: Ein überlasteter Magen verursacht mit größerer Wahrscheinlichkeit Sodbrennen.
Gehen Sie gegen überschüssige Pfunde vor: Der Verlust von Bauchfett und die Verbesserung Ihrer Fitness können den Druck auf Ihren Ösophagussphinkter reduzieren und die Wahrscheinlichkeit von Sodbrennen verringern.
Nicht nach dem Essen hinlegen: Legen Sie sich nach dem Essen mindestens zwei Stunden lang nicht hin. „Wenn Sie aufrecht sind, hilft die Schwerkraft, die Dinge im Magen zu halten“, erklärt Dr. Beveridge. (Wenn Sie diese Zeit für einen Spaziergang nutzen, kann dies auch bei Gewichtsproblemen helfen.)
Ändern Sie die Schlafposition: Wenn Sie nachts routinemäßig von Sodbrennen geweckt werden, versuchen Sie, auf der linken Seite zu schlafen. Dies kann Ihren Verdauungsprozess unterstützen. (Die Verwendung eines Keilkissens oder das Anheben des Kopfendes Ihres Bettes, damit Sie in einer leichten Neigung schlafen, kann ebenfalls ausreichen.)
Rauchen Sie nicht: Brauchen Sie noch einen Grund, nicht zu rauchen? Nun, Nikotin kann Ihren Speiseröhrenschließmuskel schwächen und die Tür für Sodbrennen öffnen.
Gegebenenfalls ärztliche Hilfe suchen
Wenden Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, wenn Ihr Sodbrennen regelmäßig auftritt oder beginnt, den Schlaf zu stören. Schluckprobleme, die mit Sodbrennen einhergehen, sollten ebenfalls sofort behandelt werden. Das Gleiche gilt für Anzeichen von blutigem Stuhl, unbeabsichtigtem Gewichtsverlust oder wenn Sodbrennen zum ersten Mal auftritt, wenn Sie über 60 Jahre alt sind.
Sodbrennen-Symptome werden schließlich nicht immer durch Säurereflux verursacht. In weniger häufigen Fällen können die Beschwerden auch ein Zeichen für schwere Erkrankungen sein.
„In den meisten Fällen ist Sodbrennen jedoch mit saurem Reflux verbunden“, so Dr. Beveridge. “Es kann normalerweise mit Änderungen des Lebensstils oder Medikamenten behandelt werden.” (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Why Does Heartburn Get Worse as You Age?, (Abruf: 28.11.2022), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.