Neue Erkenntnisse führen vielleicht zu effektiveren Medikamenten gegen Hautkrebserkrankungen
Das Risiko für die Entstehung von Hautkrebs ist im Sommer besonders groß. Forscher fanden jetzt heraus, dass das sogenannte Sonnenschutz-Gen die ultimative Lösung für die Hautkrebsprävention und Behandlung darstellen könnte. Mediziner können möglicherweise durch gewonnene Erkenntnisse in Zukunft neue Medikamente entwickeln, die es ermöglichen, die Erkrankung komplett zu verhindern.
Sonnenschutz ist im Sommer ein Muss. Zu groß ist die Gefahr, durch die erhöhte Sonneneinstrahlung an Hautkrebs zu erkranken. Wissenschaftler von der Keck School of Medicine stellten jetzt bei einer Untersuchung fest, dass ein sogenanntes Sonnenschutz-Gen der Schlüssel sein könnte, um die Hautkrebsprävention und die Behandlung der Erkrankung in Zukunft zu revolutionieren. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Molecular Cell“.
Melanome sind die tödlichste Form von Hautkrebs
Häufiger Kontakt mit den schädlichen UV-Strahlen der Sonne und zu viel Bräunung sind die Hauptursachen für Hautkrebs, erklären die Mediziner. Sie entdeckten bei ihrer Untersuchung eine Art Sonnenschutz-Gen und hoffen jetzt, dass die Auswirkungen der Exposition gegenüber UV-Strahlen vielleicht eines Tages wieder repariert werden können. Für ihre Studie analysierten die amerikanischen Experten die Daten von 340 Melanompatienten. Hautkrebs ist in den Vereinigten Staaten die am meisten verbreitete Krebserkrankung. Ein sogenanntes Melanom gilt dabei als die tödlichste Form von Hautkrebs, fügen die amerikanischen Experten hinzu.
In den USA sterben jährlich etwa 10.000 Menschen an Melanomen
Wir müssen versuchen, zu verstehen, wie das UV-resistente Gen die Funktionen und Prozesse beeinflusst, durch die unsere menschlichen Zellen nach UV-Schäden repariert werden, erläutern die Wissenschaftler. Dann könnten wir für Medikamente Ziele finden, die einen fehlgeleiteten Mechanismus wieder zu den normalen Bedingungen zurückkehren lassen, sagt der Hauptautor Chengyu Liang. Die ständige Exposition gegenüber UV-Strahlung sei für etwa 90 Prozent der Melanomfälle verantwortlich und die tödliche Hautkrebserkrankung bedinge jährlich schätzungsweise etwa 10.000 Todesfälle in den Vereinigten Staaten, schätzen die Mediziner.
Häufiges Sonnenbaden und Bräunen steigern das Risiko für Hautkrebserkrankungen
Wenn Menschen ein mutiertes UV-resistentes Gen in sich tragen oder nur niedrige Werte des UV-resistenten Gens aufweisen, steigt dadurch das Risiko für die Entstehung von Melanomen und anderen Hautkrebserkrankungen, sagen die Experten. Besonders groß sei dieses Risiko, wenn Betroffene oft zum Sonnenbaden gehen oder sich häufig bräunen, erläutert der Hauptautor Liang. Natürlich müssen erst noch weitere Studien durchgeführt werden, bevor Wissenschaftler im Stande sein werden, eine neues Medikament zu entwickeln, das möglicherweise die Reparaturfunktion der UV-resistenten Gene für eine schnelle Heilung von UV-geschädigten Zellen nutzt, erklären die Mediziner. Vorerst waren die Forscher nur in der Lage, eine Korrelation zwischen niedrigen Niveaus des Sonnenschutz-Gens mit einem hohen Krebsrisiko nachzuweisen. (as)
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