Der Verzehr von Sojaprotein verändert die Darmflora, was zur Verbesserung der Herzgesundheit beiträgt, das Herz vor Schäden durch Bluthochdruck schützt und gleichzeitig das Fortschreiten einer Herzinsuffizienz hemmt.
In einer neuen Studie, an der Fachleute der Chubu University College of Life and Health Sciences in Japan beteiligt waren, wurde an Mäusen untersucht, wie sich ein Hauptbestandteil von Sojaproteinen (β-Conglycinin) auf den linksventrikulären Umbau bei drucküberlastungsinduzierter Herzinsuffizienz auswirkt. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Clinical Nutrition“ nachzulesen.
Soja antioxidativ & entzündungshemmend
Da der Verzehr von Sojabohnen im Rahmen einer gesunden Ernährung antioxidativ und entzündungshemmend wirkt, lag laut den Forschenden die Vermutung nahe, dass Sojaproteine dazu beitragen könnten, Herzschäden vorzubeugen. Die neue Studie sollte diese Frage klären.
Dazu verfütterte das Team aus Soja gewonnenes β-Conglycinin an spezielle Mäuse, die zu Herzversagen neigen. Anschließend untersuchten die Forschenden, wie sich β-Conglycinin auf die Gesundheit des Herzens auswirkt.
Veränderte Darmflora
Zusätzlich wurde eine Analyse der Darmflora durchgeführt. Diese zeigte laut den Fachleuten eine Zunahme bei drei Arten von kurzkettige Fettsäuren produzierenden Bakterien (Butyricimonas, Marvinbryantia und Anaerotruncus).
Auch die Konzentrationen kurzkettiger Fettsäuren (Essigsäure, Buttersäure und Propionsäure), von denen bekannt ist, dass sie die Darmgesundheit erhalten, stiegen an, erläutert das Team in einer aktuellen Pressemitteilung.
Verbesserte Herzfunktion
Die Forschenden stellten fest, dass β-Conglycinin die Herzfunktion der Mäuse verbesserte und zu einer geringeren Muskelverdickung und Vernarbung des Herzgewebes führte. Diese Probleme werden häufig mit dem Fortschreiten von Herzkrankheiten in Verbindung gebracht.
Nach Ansicht der Fachleute deuten die Ergebnisse darauf hin, dass β-Conglycinin zumindest teilweise dazu beiträgt, Herzschäden zu verhindern, indem es das Wachstum von Bakterien im Darm fördert, die kurzkettige Fettsäuren produzieren.
Hemmung des Fortschreitens der Herzinsuffizienz
Die funktionellen Sojabestandteile bewirken eine Erhöhung der wichtigsten kurzkettigen Fettsäuren und auch der Bakterien, die sie produzieren, erläutert das Team. So seien deutliche Veränderungen der Darmflora feststellbar und auch das Fortschreiten von Herzinsuffizienz könne gehemmt werden.
Wurde die Population dieser kurzkettige Fettsäuren produzierenden Mikroben bei Mäusen durch Antibiotika reduziert, verschwanden die schützenden Effekte von β-Conglycinin, so die Fachleute weiter.
Dies deute darauf hin, dass die Darmflora einen entscheidenden Faktor für die günstige Wirkung von β-Conglycinin auf die Herzgesundheit bildet. Zudem sei anzunehmen, dass kurzkettige Fettsäuren eine Schlüsselrolle bei der Verminderung von Herzschäden spielen.
Möglicherweise könnten in Zukunft aus β-Conglycinin oder seinen Derivaten therapeutische Wirkstoffe entwickelt werden, die das Fortschreiten der Herzinsuffizienz verhindern oder verlangsamen, resümieren die Forschenden. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Nozomi Furukawa, Miku Kobayashi, Mikako Ito, Hiroki Matsui, Koji Ohashi, et al.: Soy protein β-conglycinin ameliorates pressure overload-induced heart failure by increasing short-chain fatty acid (SCFA)-producing gut microbiota and intestinal SCFAs; in: Clinical Nutrition (veröffentlicht Volume 43, Issue 12, December 2024), Clinical Nutrition
- Nagoya University: Protein in soy may reduce the risk of heart failure by affecting gut bacteria (veröffentlicht 14.11.2024), Nagoya University
Wichtiger Hinweis:
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