Wirkt sich die Form von Parks auf die Lebenserwartung aus?
Unregelmäßig geformte Parks und Grünflächen reduzieren für in der Nähe lebende Personen das Risiko eines vorzeitigen Todes, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Leider sind Parks in unseren Städten jedoch häufig quadratisch angelegt, um sie optimal in das Stadtbild einzufügen.
Bei der aktuellen Untersuchung der Texas A&M University wurde jetzt festgestellt, dass unregelmäßig angelegte Parks in unseren Städten zu einer Reduzierung des Risikos eines vorzeitigen Todes beitragen. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „The Lancet Planetary Health“ publiziert.
Parks in Städten sind häufig quadratisch
Häufig sind angelegte Parks in US-amerikanischen Städten quadratisch, infolge der umliegenden Häuserblocks. Die Forschungsgruppe der Texas A&M University stellte bei ihrer Untersuchung jetzt fest, dass unregelmäßig geformte Grünanlagen für die Lebenserwartung der Menschen, die in der Nähe der Parks leben, deutlich besser wären.
Studien konzentrieren sich meist auf die Größe von Parks
Fast alle Studien, welche die Auswirkungen der natürlichen Umwelt auf die menschliche Gesundheit untersuchen, konzentrieren sich hauptsächlich auf die Größe der Grünflächen von Städten und Gemeinden, berichtet die Forschungsgruppe. Bei ihrer neuen Untersuchung konnten sie allerdings feststellen, dass die Form von Grünflächen und Parks einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Risiko eines vorzeitigen Todes hat.
Zusammenhang zwischen landschaftsräumlichen Metriken und Gesundheitsergebnissen?
Die Forschenden fanden heraus, dass die Form von Grünflächen eine wichtige Rolle spielt, wenn es darum geht, die Lebenserwartung der Bevölkerung zu verbessern. Für die Studie wurden statistische Analysen der Daten zur Bebauung in Philadelphia genutzt, um zu ermitteln, ob es einen Zusammenhang zwischen landschaftsräumlichen Metriken und Gesundheitsdaten gibt und wie stark dieser ist.
Gesundheitsförderung durch die Form von Parks
Die Forschungsgruppe konnte feststellen, dass Menschen aus Gebieten mit mehr verbundenen, aggregierten und komplex geformten Grünflächen ein geringeres Risiko hatten, vorzeitig zu versterben. Die Ergebnisse der Untersuchung deuten darauf hin, dass die Verknüpfung bestehender Parks mit begrünten Wegen oder das generelle Hinzufügen neuer, miteinander verbundener Parks mögliche Strategien zur Gesundheitsförderung sein könnten, erklären die Forschenden.
Mehr Zugangspunkte in komplex geformten Parks?
Es hat sich gezeigt, dass die Komplexität der Parkform positiv mit einem geringeren Sterberisiko verbunden ist. Diese Assoziation könnte nach Ansicht der Forschenden auf die erhöhte Anzahl von Zugangspunkten durch komplex geformte Grünflächen zurückzuführen sein.
Umso komplexer die Parkform ist, umso besser
Unregelmäßig geformte Parks sind entweder extra so gestaltet oder sie werden durch das Grundstück geformt, auf dem sie angelegt sind. Ein geringeres Sterberisiko war nicht mit einer bestimmten Form verbunden, aber umso komplexer die Parkform war, umso geringer lag das Risiko für einen vorzeitigen Tod bei der ansässigen Bevölkerung.
Städteplanung sollte Ergebnisse berücksichtigen
Die Beziehung zwischen Parkform und Sterblichkeit ist wichtig für die Planung von Städten und das generelle Stadtdesign, um so eine gesündere Umgebung für Menschen zu schaffen. Die Ergebnisse der Studie bringen uns dem Verständnis der Mechanismen näher, welche den schützenden Auswirkungen von Grünflächen auf die Sterblichkeit zugrunde liegen, resümiert das Forschungstem. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Huaqing Wang, Louis G Tassinary: Effects of greenspace morphology on mortality at the neighbourhood level: a cross-sectional ecological study, in The Lancet Planetary Health (Abfrage: 28.11.2019), The Lancet Planetary Health
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.