Was hilft bei Sonnenbrand?
Das lang ersehnte Sommerwetter und die sinkende Corona-Inzidenz zieht viele Menschen nach draußen. Da bleibt der eine oder andere Sonnenbrand nicht aus. Doch wie behandelt man einen Sonnenbrand oder sonnengerötete Haut am besten? Ein Dermatologe gibt Tipps zur Linderung.
Es ist heiß, der Himmel ist blau und die Sonne strahlt. Doch der Hitzesommer hat seine Kehrseiten – eine davon ist schmerzhaft und unschön: Ein Sonnenbrand trübt den schönsten Sommertag. Die gerötete Haut spannt sich und schmerzt bei der leichtesten Berührung. Schön sieht das auch nicht aus. Professor Peter Elsner vom Uniklinikum Jena erläutert, wie man die Verbrennung der Haut zu Hause behandeln kann.
Zunächst das Schlimmste verhindern
Zunächst einmal kann man das Schlimmste vielleicht noch verhindern. Bis zur vollen Ausprägung des Sonnenbrandes dauert es acht bis zwölf Stunden. Ahnt man, dass man womöglich zu viel UV-Strahlung abbekommen hat und spürt die ersten Anzeichen, können bestimmte Medikamente die Ausprägung eines schweren Sonnenbrandes eventuell noch verhindern, sagt der Dermatologe Elsner.
Konkret sind das Mittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Entzündungshemmer, zu denen Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure und Diclofenac zählen. Elsner spricht von einer Art „Rettungsmedikation“. Für Erwachsene, wohlgemerkt. Kinder sollten solche Arzneimittel nicht einfach prophylaktisch nehmen.
Wie entsteht Sonnenbrand?
Sonnenbrand entsteht, wenn Hautzellen durch UV-Licht geschädigt und zerstört werden. Elsner bezeichnet einen Sonnenbrand als „verzögerte Verbrennung“ – die Strahlung verursacht erstmal keine Schmerzen. Die kommen erst Stunden später durch die Entzündungsreaktion.
Hilfsmittel von Cremes bis Quark
Gegen die Entzündung helfen Hydrocortison-Cremes, die es freiverkäuflich in der Apotheke gibt. Bei schweren Sonnenbränden seien solche Präparate aber zu schwach, sagt Elsner. „Die müssen wir dann mit stärker wirkenden Cortison-Cremes oder sogar Tabletten versorgen.“ Ist Haut großflächig verbrannt, ist ein Gang in die Hautarztpraxis zu empfehlen. Unbedingt eine Dermatologin oder einen Dermatologen aufsuchen sollte man, wenn sich Blasen bilden.
Was taugen das Hausmittel Quark und der bei Sonnenbränden oft empfohlene Wirkstoff Panthenol? Sie helfen, aber haben Grenzen. „Panthenol ist ein Wundheilungspräparat, das der Regeneration dient. Es ist sicher auch gut, hemmt jedoch die Entzündung nicht“, bewertet Elsner. Quark wiederum kühlt und lindert die Schmerzsymptome. Hemmende Wirkung auf die Entzündung hat er kaum.
Bei Sonnenbrand viel trinken
Immer ein guter Tipp im Sommer und nach einem Sonnenbrand ganz besonders bedeutsam: viel trinken. Das sei wichtig, um den Mineral- und Wasserhaushalt wiederherzustellen. „Denn ein Sonnenbrand geht mit erhöhter Hauttemperatur und Wasserverlust einher“, sagt Elsner, der im Präsidium der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft sitzt.
Der unangenehme Juckreiz
Wenn die schlimmsten Schmerzen vorüber sind, kommt bei Sonnenbrand oft der unangenehme Juckreiz: Die Haut schuppt und häutet sich. Dabei werden die toten Zellen abgestoßen. Um das zu erleichtern und das Jucken einzudämmen, sollte man rückfettende und rückfeuchtende Pflegecremes mit Glycerin oder Harnstoff verwenden, rät der Experte. Bei speziellen Cremes gegen Juckreiz ist er skeptisch. „Die Wirkung von Antihistaminika, die auf die Haut aufgetragen werden, ist eher fraglich.“
Wann darf man nach dem Sonnenbrand wieder in die Sonne?
Gerade im Badeurlaub ist es blöd, wenn man mehrere Strandtage verpasst. Wer trotz Sonnenbrand ins Wasser möchte, sollte die betroffenen Hautstellen bedecken. Idealerweise mit UV-Kleidung. „Damit geht man auf Nummer sicher“, sagt Elsner. Im Zweifel ist ein normales T-Shirt aber auch besser als nichts. Hier ist nur zu beachten: Ist der Stoff nass, lässt er mehr UV-Strahlung durch als im trockenen Zustand. Zusätzlich sollte man sich eincremen, auch wenn das auf der verbrannten Haut unangenehm ist. Aus Sicht von Elsner ist dies alternativlos.
Vorbeugung bleibt das Allerwichtigste
Bis ein Sonnenbrand ausgeheilt ist, kann durchaus eine Woche vergehen. Neben Schmerzen, Jucken und getrübtem Sommerspaß sollte man außerdem bedenken: Die Haut nimmt langfristig schaden. Sonnenbrände erhöhen das Risiko für Schwarzen Hautkrebs im Laufe des Lebens. Das Allerwichtigste ist deshalb die Vorbeugung. Wobei das Vermeiden von praller Sonne zwischen 11 und 15 Uhr an erster Stelle steht, wie Elsner sagt. „Danach kommt der textile Sonnenschutz, also Hut und T-Shirt.“ Erst an dritter Stelle kommt – für alle unbedeckten Körperstellen – das Einreiben mit Sonnenschutzcremes. (vb / Quelle: dpa/tmn)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.