Stiftung Warentest bewertet die meisten Sonnenschutzmittel positiv
Endlich ist der Sommer da. Doch um das schöne Wetter ohne Risiko genießen zu können, ist der entsprechende Schutz vor einem Sonnenbrand wichtig. Die Auswahl an Sonnenschutzmitteln ist riesig und reicht von günstigen Supermarkt-Produkten bis hin zu teuren Luxus-Marken. Doch sind die alle gleich gut? Stiftung Warentest hat 17 Hautschutzmittel untersucht und ist zu einem überraschenden Ergebnis gekommen: Das beste Produkt kommt vom Discounter.
Sonne birgt ernsthaft Gefahren für die Haut
Sommer, Sonne und strahlend blauer Himmel: In der Ferienzeit verbringen viele Menschen ihre Zeit am liebsten draußen. Doch das ist nicht ganz ungefährlich, denn wer sich zu oft und zu lange in der Sonne aufhält, riskiert einen Sonnenbrand und dadurch langfristig ernsthafte Schädigungen der Haut wie frühzeitige Faltenbildung und Hautkrebs. Wichtig ist also immer ein entsprechender Sonnenschutz – unabhängig davon, ob der Urlaub am Strand, in den Bergen oder im heimischen Garten verbracht wird. Doch die Auswahl an Sonnenschutzmitteln ist groß und sorgt bei manch einem für Unsicherheit. Welches Produkt schützt am besten? Soll ich Creme oder besser ein Spray nehmen? Und wie hoch muss der Lichtschutzfaktor sein?
Immer reichlich Creme auftragen
Die Stiftung Warentest hat 17 Lotionen, Sprays und Gele für Erwachsene (0,92 bis 36 Euro pro 100 Milliliter) mit dem mittleren Sonnenschutzfaktor (SPF) 15 und 20 untersucht. Dieser auch als „Lichtschutzfaktor“ (LSF) bekannte Wert gibt an, um wie viel Mal sich die Eigenschutzzeit der Haut verlängert, wenn sie mit einem Sonnenschutzmittel eingecremt ist. Wird die Haut ohne Schutz nach fünf Minuten in der Sonne rot, kann der Faktor 30 die Schutzzeit also um etwa um das 30-Fache, auf 150 Minuten, ausweiten, so die Information der Stiftung. Neben der Wahl des richtigen SPF ist es wichtig, reichlich Creme aufzutragen, denn wird hier gespart, kann die errechnete Zeitspanne nicht erreicht werden. Außerdem ist es wichtig, den Schutz mehrmals am Tag zu erneuern.
Discounter-Produkt schützt und pflegt
Die Tester kamen zu einem erfreulichen Ergebnis: 16 von 17 Produkten schützen demnach sehr gut vor UV-Strahlen. 6 Produkte davon erhielten immerhin in der Gesamtnote eine „Eins“. Nur ein Sonnen-Fluid wurde von den Experten als „mangelhaft“ eingestuft, da es den ausgewiesenen Schutzfaktor nicht erreichte. Das beste Ergebnis (Gesamtnote 1,3) erreichte das günstigste Produkt im Test, die “Cien Sun Sonnenmilch Classic” von Lidl. Diese bietet der Stiftung zufolge sowohl einen guten Schutz als auch eine gute Hautpflege und ist bereits für 2,29 Euro je 250 Milliliter erhältlich. Knapp dahinter folgt die “Nivea Sun Schutz und Pflegesonnenmilch” (“sehr gut”, 1,4,) mit gleichen Qualitäten, aber zum deutlich höheren Preis von 9 Euro für 250 Milliliter.
Die günstige “Today Sun Sonnenmilch” von Penny und Rewe brachte zwar etwas weniger Pflege für die Haut als die Produkte auf den ersten beiden Rängen, schaffte es aber ebenso in der Gesamtbewertung auf ein “sehr gut” (1,98 Euro, 200 Milliliter). Schlusslicht wurde das “Annemarie Börlind Sonnenfluid”. Dieses hielt den versprochenen Sonnenschutzfaktor nicht ein und bekam daher von den Prüfern die Note “mangelhaft” (5,0, 16,50 Euro, 125 Milliliter).
Experten warnen: Kinder richtig schützen
Wichtig sei es, zu bedenken, dass Sonnenschutzprodukte mit mittlerem Sonnenschutzfaktor vorrangig für Erwachsene mit dunklerem Hauttyp bzw. bereits bestehender Bräune geeignet sind, so die Mitteilung der Stiftung. Hellere Hauttypen und Kinder sollten daher unbedingt Mittel mit einem höheren Sonnenschutz verwenden, so die Mitteilung der Experten. Kinderhaut braucht z.B. wegen ihrer besonders hohen Empfindlichkeit und Schutzbedürftigkeit einen sehr hohen Faktor zwischen 30 und 50+. Zusätzlich sollten Eltern auch auf Schutz durch die richtige Kleidung aus dicht gewebtem, möglichst dunklem Stoff achten. Direkte Mittagssonne (ca. 11 und 15 Uhr) ist für alle Kinder tabu, Babys und Kleinkinder im ersten Lebensjahr sollten ohnehin immer im Schatten bleiben, betonen die Experten. (nr)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.