Seitenfenster in Autos bieten unzureichenden UV Schutz, dadurch steigt das Krebsrisiko
Die Frontscheibe ihres Autos schützt in den meisten Fällen vor den UV-A Strahlen der Sonne. Forscher fanden nun heraus, dass die Seitenscheiben oft keinen oder nur sehr wenig Sonnenschutz bieten. Deswegen kann bei langen Autofahrten durch die Exposition von UV-A Strahlen die Wahrscheinlichkeit für Hautkrebs und grauen Star ansteigen. Sollten wir jetzt also Sonnencreme auftragen und eine Sonnenbrille aufsetzen bevor wir ins Auto steigen?
Viele Menschen verbringen täglich etliche Stunden im Auto. Gerade im Sommer ist ein ordentlicher Schutz vor den UV-A Strahlen wichtig, um beispielsweise Erkrankungen wie Hautkrebs und grauen Star zu vermeiden. Wissenschaftler vom Boxer Wachler Vision Institute stellten jetzt bei einer Untersuchung fest, dass die Seitenscheiben unserer Autos oft keinen oder nur sehr wenig Sonnenschutz bieten. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „JAMA Ophthalmology“.
Studie untersucht die Front- und Seitenscheiben von 15 Automobilherstellern
Wenn wir unseren Körper zu lange ungeschützt der Sonne aussetzen, können dadurch negative Folgen für unsere Gesundheit entstehen. Die UV-A Strahlen der Sonne können beispielsweise die Wahrscheinlichkeit für Hautkrebs und grauen Star erhöhen, erläutern die Experten. Gerade im Sommer sei es wichtig, Sonnencreme zu nutzen und sich nicht zu lange in der Sonne aufzuhalten. Aber manche Menschen fahren täglich viel Auto und sind dabei die ganze Zeit der Sonneneinstrahlung ausgesetzt, sagen die Mediziner. Aus diesem Grund untersuchten die Forscher in ihrer Studie, welchen Schutz vor der Sonne unsere Autoscheiben bieten. Die Experten testeten die Autoscheiben 29 verschiedener Autos von 15 unterschiedlichen Automobilherstellern.
Viele Seitenscheiben haben nur eine UV-A Blockade von etwa 50 Prozent
Bei den Untersuchungen konnten die Wissenschaftler feststellen, dass einige der Seitencheiben nur eine UV-A Blockade von 50 Prozent besaßen, erläutert der Hauptautor Dr. Brian Boxer Wachler. Selbst wenn einige Autos getönte Scheiben haben, ist das keine Garantie dafür, dass diese Scheiben vor den UV-Strahlen schützen, fügt der Forscher hinzu. Gerade UV-A Strahlen seien besonders schädlich für die Haut, weil sie besonders tief eindringen. Die Fahrer von Autos in den Vereinigten Staaten setzen ihre linke Körperseite dabei durchgehend der Sonne aus. Jetzt wurden UV Stahlen für das vermehrte Auftreten von grauen Star und Hautkrebs auf der linken Körperhälfte verantwortlich gemacht, sagt Dr. Boxer Wachler
Einige Seitenscheiben schützen kaum und schaden somit der menschlichen Haut
Im Durchschnitt blockieren Autoscheiben etwa 96 Prozent der UV-A-Strahlen, erläutern die Wissenschaftler. Der Schutz bei einzelnen Automobilen reiche von 95 bis 98 Prozent. Die Seitenfenster boten allerdings einen weitaus weniger zuverlässigen Schutz vor der Sonne . Nur vier der getesteten Autos hatten Fenster, die mehr als 90 Prozent der UV-A Strahlen blockierten, erläutern die Experten. Windschutzscheiben bieten generell mehr Schutz, weil sie aus Verbundglas hergestellt werden. Seitenscheiben seien aber in der Regel nur aus gehärtetem Glas, fügen die Mediziner hinzu. Sie sollten also nicht denken, dass die geschlossenen Fenster ihres Autos Sie vor dem UV-Licht schützen. Tragen Sie am besten bei sonnigem Wetter im Auto eine Sonnenbrille. Diese blockiert die UV-A und UV-B Strahlen, erläutern die Forscher. Einige der Autoscheiben ließen sogar genügend UV-A Strahlen durch, um die Gesundheit der menschlichen Haut zu beeinflussen. An sonnigen Tagen sollte man deswegen Kleidung mit langen Ärmeln tragen, wenn man lange Zeit im Auto verbringt, sagen die Autoren. (as)
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