Sorghum ist eine Getreideart mit einem einzigartigen Lipidprofil und bioaktiven Verbindungen, deren Verzehr mit bemerkenswerten gesundheitlichen Vorteilen verbunden ist. Trotz dieser Vorteile und seines hohen Nährstoffpotenzials wird Sorghum in den meisten Industrieländern bisher nur als Tierfutter verwendet.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Universität Sydney wurden die Vollkornlipide von sechs Sorghumarten analysiert, verglichen und charakterisiert. Die Ergebnisse sind in dem „Journal of Agricultural and Food Chemistry“ nachzulesen.
Potenzial von Sorghum weitgehend ungenutzt
Die Nachfrage nach gesundheitsfördernden Lebensmitteln ist in den letzten Jahren stark gestiegen und Sorghum bietet ein erhebliches Nährstoffpotenzial, mit dem es chronischen Gesundheitsproblemen entgegenwirken könnte, berichten die Forschenden. Doch dieses Potenzial bleibe bisher weitgehend ungenutzt.
Sorghum vereine eine Reihe von Vorteilen: Es sei weit verbreitet und gleichzeitig sehr widerstandsfähig. Außerdem benötigt Sorghum weniger Ressourcen als viele andere Nutzpflanzen und ist daher umweltfreundlicher, erläutert das Team.
Gegen Diabetes und Entzündungen
Bei der Suche nach gesundheitlichen Vorteilen stießen die Forschenden auf einzigartige Lipide (Fettsäureester von Hydroxyfettsäuren), von denen bekannt ist, dass sie antidiabetische und entzündungshemmende Eigenschaften haben.
So könnte Sorghum zu Lebensmitteln verarbeitet werden, die lebensstilbedingten Krankheiten wie Diabetes und Herzkrankheiten entgegenwirken, berichten die Forschenden.
Sorghum als Ernährungsintervention
Da Sorghum glutenfrei ist und einen hohen Gehalt an essentiellen Fettsäuren bietet, sei es auch für Menschen mit Glutenempfindlichkeit beziehungsweise Zöliakie gut geeignet.
Zudem könnte Sorghum als natürliche Ernährungsintervention für verschiedene chronische Gesundheitsbeschwerden und lebensstilbedingte Stoffwechselerkrankungen dienen, berichtet der Studieautor Professor Siddabasave Gowda.
Bestimmte Sorten von Sorghum wie MR43 und Bazley weisen ein günstiges Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren auf, was sie zu idealen Kandidaten für die Entwicklung gesundheitsorientierter Lebensmittel macht, fügen die Fachleute hinzu.
Vorteile für die Gesundheit
Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass der regelmäßige Verzehr von Sorghum nicht nur die kardiovaskuläre Gesundheit fördert, sondern auch Entzündungen reduziert und gleichzeitig die metabolische Gesundheit verbessert.
„Sorghum ist eine Getreideart mit vielen Vorteilen für die Gesundheit“, fasst der Studienautor Professor Shu-Ping Hui die neuen Forschungsergebnisse in einer aktuellen Pressemitteilung zusammen. In weiteren Studien soll nun untersucht werden, wie sich dessen Potenzial zur Herstellung funktioneller Lebensmittel nutzen lässt. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Lipsa Rani Nath, Siddabasave Gowda B. Gowda, Thomas H. Roberts, Divyavani Gowda, Ali KhoddamiShu-Ping Hui: Nontargeted Lipidomics of Sorghum Grain Reveals Novel Fatty Acid Esters of Hydroxy Fatty Acids and Cultivar Differences in Lipid Profiles; in: Journal of Agricultural and Food Chemistry (veröffentlicht 04.09.2024), Journal of Agricultural and Food Chemistry
- Hokkaido University: Sorghum's bioactive compounds could improve modern diets (veröffentlicht 28.10.2024), Hokkaido University
Wichtiger Hinweis:
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