Welche gesundheitlichen Auswirkungen hat Erdnussöl?
Vor allem in der asiatischen Küche wird Erdnussöl häufig zum Kochen verwendet, doch auch hierzulande erfreut sich das Öl einer wachsenden Beliebtheit. Werden bei der Nutzung einige entscheidende Details beachtet, kann Erdnussöl gesundheitliche Vorteile mit sich bringen. Es birgt allerdings auch potenzielle Gesundheitsrisiken.
Bei den gesunden Inhaltsstoffen des Erdnussöls sind vor allem der hohe Gehalt an Vitamin E sowie an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren hervorzuheben. Zudem ist das Öl reich an sogenannten Phytosterinen. Doch welche Gesundheitseffekte lassen sich von Erdnussöl tatsächlich erwarten und welche Risiken bestehen?
Rauchpunkt des Öls beachten
Erdnussöl kann nicht nur als Zutat in Lebensmitteln Verwendung finden, sondern auch zum Kochen und Braten genutzt werden. Um dabei Gesundheitsrisiken zu vermeiden, ist es zunächst wichtig, den Rauchpunkt des Öls zu kennen und diesen nicht zu überschreiten, da sich ansonsten Schadstoffe bilden können.
Während kaltgepresstes Erdnussöl nur bis maximal circa 160 °C erhitzt werden kann, sind bei raffiniertem Erdnussöl rund 230 °C möglich, so dass es auch bei höheren Temperaturen gut geeignet ist.
Positive Gesundheitseffekte von Erdnussöl
Die positiven Gesundheitseffekte von Erdnussöl werden auf verschiedene Faktoren zurückgeführt. So hat zum Beispiel eine in dem Fachmagazin „Scholars Journal of Applied Medical Sciences“ veröffentlichte Studie gezeigt, dass Erdnussöl positive Auswirkungen auf die Blutfettwerte und den Blutdruck haben kann.
Die Forschenden führen dies vor allem auf die mehrfach ungesättigten Fettsäuren zurück, von denen bekannt ist, dass sie das Risiko für Herzkrankheiten verringern können. Die enthaltenen Phytosterinen scheinen allerdings ebenfalls zur Senkung des Cholesterinspiegels beizutragen und damit das Herz-Kreislauf-System zu schützen.
Das Vitamin E in Erdnüssen ist ein starkes fettlösliches Antioxidans, das die Zellen vor Schäden durch freie Radikale beziehungsweise oxidativen Stress schützen kann und nachweislich die Immunfunktion moduliert, so dass die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten und für allergische Erkrankungen sinkt.
Zudem scheint Vitamin E auch eine wichtige Rolle für die Gehirngesundheit zu spielen und einige Studie haben bereits auf eine mögliche Wirkung gegen Alzheimer hingewiesen. Allerdings konnten andere Forschungsarbeiten dies nicht bestätigen und im Jahr 2019 hat die Studie eines spanischen Forschungsteam aufgezeigt, warum Vitamin E bei manchen Menschen gegen Alzheimer wirkt, bei anderen jedoch nicht.
Potenzielle Gesundheitsrisiken bei Erdnussöl
Da Erdnussöl einen hohen Kalorien- und Fettgehalt hat, kann es bei übermäßigem Verzehr zu Gewichtsproblemen führen, was allerdings eher bei der Verwendung als Zutat in Lebensmitteln problematisch ist und weniger bei der Nutzung zum Kochen und Braten.
Bei der Erhitzung ist vor allem die Überschreitung des Rauchpunkts ein Gesundheitsrisiko und sobald sich Rauch entwickelt, sollte das Öl daher entsorgt werden.
Zudem sind Erdnussallergien relativ weit verbreitet, so dass bei der Nutzung des Öl stets bedacht werden sollte, ob eventuell Allergikerinnen und Allergiker mitessen. Oder es wird zumindest auf die Verwendung des Erdnussöls hingewiesen.
Treten nach dem Verzehr allergische Reaktionen auf, sollte die Möglichkeit einer Erdnussallergie in Betracht gezogen und entsprechend gehandelt werden. Abhängig von dem Schweregrad der Beschwerden kann es hier auch erforderlich werden, den Rettungsdienst zu kontaktieren.
Ein mögliches Gesundheitsrisiko bei nicht raffiniertem Erdnussöl kann auch von sogenannten Aflatoxinen ausgehen, welche als Stoffwechselprodukte von verschiedenen Schimmelpilzen gebildet werden, die häufiger in Erdnüssen nachzuweisen sind. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wirken Aflatoxine genotoxisch und karzinogen.
Zwar wurden maximal zulässige Höchstgehalte der Aflatoxine in Lebensmitteln festgelegt und in den vergangenen Jahren zusätzlich verschärft, um Gesundheitsrisiken für Verbraucherinnen und Verbraucher zu vermeiden. Doch zählen Erdnüsse zu den Lebensmitteln, bei denen am häufigsten eine Kontamination mit Aflatoxinen nachgewiesen wird und beim Kauf sollte daher auf möglichst hochwertige Produkte geachtet werde. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Binawara Bijendra Kumar, Bijaraniya Kuldeep, Chaturvedi Mukesh Kumar, Agarwal nitesh: Effects of the peanut oil on blood lipid and blood pressure of healthy normolipidemic individuals; in: Scholars Journal of Applied Medical Sciences (veröffentlicht Juli 2016), saspublishers.com
- Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA): Aflatoxine in Lebensmitteln (Abruf 10.04.2023), efsa.europa.eu
- Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL): Wenn die Nuss nicht schmeckt (veröffentlicht 08.12.2020), bvl.bund.de
- Ana Lloret, Daniel Esteve, Paloma Monllor, Ana Cervera-Ferri, and Angeles Lloret: The Effectiveness of Vitamin E Treatment in Alzheimer’s Disease; in: International Journal of Molecular Sciences (veröffentlicht 18.02.2019), mdpi.com
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