Spitzentechnik und mehr: Experten-Tipps für den Alltag mit Diabetes
In Deutschland erkranken immer mehr Menschen an Diabetes. Viele wissen lange nichts von ihrer Krankheit. Nach der Diagnose wird den Betroffenen meist ein gesünderer Lebensstil empfohlen. Doch in den meisten Fällen müssen zusätzlich medizinische Maßnahmen ergriffen werden. Gesundheitsexperten erklären, was Diabetiker wissen müssen.
Gesunde Ernährung und Sport
Die Zahl der Diabetes-Patienten steigt massiv an. Grund dafür ist unter anderem die zunehmende Häufigkeit von Übergewicht und Adipositas. Menschen, die an Diabetes leiden, wird in der Regel empfohlen, sich gesund zu ernähren, gegebenenfalls abzunehmen und sich regelmäßig zu bewegen, um ihren Blutzucker zu senken. Ein Großteil der Diabetiker muss sich jedoch regelmäßig Insulin spritzen, da ihr Körper dieses Hormon nicht mehr produziert. Schmerzen sollten dabei laut Fachleuten nicht hingenommen werden.
Schmerzen beim Insulin-Spritzen nicht hinnehmen
So heißt es auf der Homepage der Zeitschrift „Diabetes Ratgeber“, dass dieser Vorgang dank moderner Pens heutzutage weitgehend beschwerdefrei ablaufen sollte. „Wenn doch Schmerzen auftreten, muss das kein Patient hinnehmen“, meint Dr. Andreas Lueg, Diabetologe und Ernährungsmediziner in Hameln. Es können verschiedene Ursachen infrage kommen. Der Experte empfiehlt Betroffenen, ihre Technik dem Arzt vorzuführen, um die Ursache herauszufinden. Die Geschwindigkeit beim Einstich könne ein mögliches Problem sein. Wenn Diabetiker zu zögerlich sind, kann dies Schmerzen verursachen. „Je langsamer die Nadel einsticht, desto schmerzhafter wird es in der Regel“, so Lueg. Auch der Spritzwinkel kann eine Rolle spielen: „Aus einem schrägen Winkel stechen Patienten oft langsamer ein“.
Diabetiker müssen besonders auf ihre Füße achten
Diabetiker sollten auch immer vorsichtig mit den Füßen sein. Aufgrund von Durchblutungsstörungen und Nervenschäden bei Diabetes (Diabetische Neuropathie) nehmen Betroffene Schmerzen in den Füßen nicht wahr. Deswegen werden kleine Verletzungen oft erst spät bemerkt und entzünden sich unter Umständen oder ziehen Infektionen nach sich. Dies kann Geschwüre zur Folge haben und schlimmstenfalls muss der Fuß sogar amputiert werden. Haben Betroffene ihren Blutzucker gut im Griff, müssen sie aber nicht mit jeder kleinen Verletzung zum Arzt. Bei einer Blase beispielsweise reicht es, diese täglich zu kontrollieren. Rötet sich die betroffene Stelle jedoch, wird warm oder schmerzt, sollten Diabetiker unbedingt einen Arzt aufsuchen. Denn das können Anzeichen für eine Entzündung sein, wie Christian-Dominik Möller, Internist und Diabetologe am Bürgerhospital in Frankfurt, in der Zeitschrift „Neue Apotheken Illustrierte – Extra Diabetes“ (Ausgabe 3/2016) erklärt.
Füße mit Gummibällen stimulieren
Um die Nerven in den Füßen zu trainieren, können Menschen mit Diabetes zum Beispiel abends vor dem Fernseher zu einem Igelball greifen. Wie die Zeitschrift „Neue Apotheken Illustrierte“ (Ausgabe Juni/2016) berichtet, stimulieren diese Gummibälle mit den Stacheln die Fußsohlen und die Zehen. Die Nerven in den Füßen von Diabetikern nehmen häufig als erstes Schaden, wenn sie zu hohe Blutzuckerwerte haben. Daher ist es sinnvoll, sie regelmäßig anzuregen. Eine weitere Möglichkeit ist, die Füße immer mal wieder vom Ballen auf die Ferse abzurollen. Das kann man auch prima beim Zähneputzen oder in der Kassenschlange im Supermarkt machen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.