Wie Sport Krebspatienten hilft
03.01.2014
Sport hilft Krebspatienten, die Nebenwirkungen von Therapien merklich zu reduzieren. Das belegen jüngste klinische Studien. Auf ihrem Internetportal berichtet die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) von weiteren positiven Effekten körperlicher Aktivität. So soll Sport auch die Leistungsfähigkeit und das Selbstbewusstsein von Krebspatienten stärken sowie direkten Einfluss auf die Entstehung von Krebs und den Verlauf der Erkrankung haben.
Sport kann Krebs vorbeugen
Wie die DKG informiert, hilft Sport dabei, Krebserkrankungen vorzubeugen. Demnach reduziert sich das Risiko, einen bösartigen Tumor zu entwickeln, durch körperliche Aktivität um 20 bis 30 Prozent. Bei Krebspatienten, die vor ihrer Erkrankung regelmäßig Sport getrieben haben, ist zudem das Rückfallrisiko geringer. Betroffene, die bisher unsportlich waren, können von körperlicher Aktivität ebenfalls profitieren, berichtet die Gesellschaft. Einerseits reduziere sich das Rückfallrisiko nach einer Tumorerkrankung, andererseits verbesserten sich auch die Heilungschancen. Der Effekt von Sport kann sich demnach in gleichem Maße positiv auswirken wie der einer Chemo- oder Antihormontherapie. Das ist vor allem für Darm-, Prostata- und Brustkrebs durch Studien belegt. Bei Leukämie und anderen Krebsarten konnten ebenfalls die Vorteile von Sport nachgewiesen werden.
Mit Sport und Krebstherapie Heilungschancen von Krebs erhöhen
„Die biologischen Mechanismen, die erklären, warum Sport einen direkten Einfluss auf Krebs hat, sind noch weitgehend unbekannt“, schreibt die DKG. Das sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Wachstumsvorgänge von Tumoren sehr komplex seien. Da sich Sport aber auf den gesamten Organismus auswirke, würden offenbar davon auch die Faktoren beeinflusst, die mit der Entstehung von Krebs in Zusammenhang stünden. Als tumorspezifische Effekte von körperlicher Aktivität kämen „der Einfluss auf Sexualhormone, antioxidative Wirkungen oder eine Verbesserung von DNA-Reparaturmechanismen infrage, ebenso die Verringerung von Insulin und körpereigenen Botenstoffen“, berichtet die Gesellschaft. Da Sport den Stoffwechsel anregt, wird zudem die Verweildauer krebserregender Stoffe im Magen-Darm-Trakt verkürzt. Bei hormonabhängig wachsendem Brustkrebs führt körperliche Aktivität in ähnlichem Maße zur Senkung des Östrogenspiegels wie eine medikamentöse Antihormon-Therapie.
Dr. Freerk Baumann von der Deutschen Sporthochschule Köln weist jedoch im Interview mit der DKG ausdrücklich daraufhin, dass Sport keine Alternative zur medikamentösen Krebstherapie darstellt. Vielmehr sei es sinnvoll, ergänzend zu anderen Maßnahmen wie einer Chemotherapie Sport zu treiben. Betroffene sollten sich dabei aber nicht körperlich überfordern, denn das könne sogar negative Auswirkungen auf die Erkrankung haben. (ag)
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
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