Suchen Sie bei ständigen Halsschmerzen einen Arzt auf
Ein bislang unbekanntes Alarmzeichen auf Krebs haben Mediziner der University of Exeter im Verlauf einer Studie identifiziert. Wer anhaltend über über Halsschmerzen klagt, sollte zügig zum Arzt gehen. Hinter den Beschwerden kann sich eine Krebserkrankung verbergen. “Auch wenn Halsschmerzen in den allermeisten Fällen durch eine Infektion bedingt sind, sollten die Beschwerden ernst genommen werden, vor allem wenn diese anhaltend sind”, so die Forscher.
Die Wissenschaftler der University of Exeter stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass Menschen mit anhaltenden Halsschmerzen, welche mit Kurzatmigkeit, Schluckbeschwerden oder Ohrenschmerzen einhergehen, eventuell an Krebs erkrankt sind. Die Mediziner publizierten die Ergebnisse ihrer Studie in dem englischsprachigen Fachblatt „British Journal of General Practice“.
Halsschmerzen müssen nicht immer auf Krebs hindeuten
Eine normale Entzündung des Halses ist meist nict mit Kehlkopfkrebs verbunden, Betroffene müssen daher nicht in Panik verfallen, betonen die Experten. Wichtig sei jedoch, dass die aktuelle Studie auch Beweise dafür liefere, welche die derzeitige Empfehlung unterstützen, ältere Patienten mit anhaltender Heiserkeit oder Halsschmerzen zu einen Spezialisten zu überweisen.
Was ist Kehlkopfkrebs?
Kehlkopfkrebs tritt generell häufiger bei Männern auf und ist stark mit Tabak- und Alkoholkonsum verbunden. Wird solch ein Krebs festgestellt, werden hauptsächlich Strahlentherapie, Operationen und Chemotherapie zur Behandlung verwendet. Ist der Krebs bereits weit fortgeschritten, muss möglicherweise operiert werden, um einen Teil des Kehlkopfs oder den gesamten Kehlkopf zu entfernen, erläutern die Mediziner. Solche Menschen können dann nicht mehr normal sprechen oder atmen. Sie atmen dann durch ein permanentes Loch in ihrem Hals (Stoma) und benötigen eine zusätzliche Behandlung, um ihre Stimme wieder herzustellen. Dabei kann es sich um ein Halsimplantat oder ein elektrisches Gerät handeln, welches gegen den Hals gehalten wird, um so Geräusche zu erzeugen.
Mehr als 4.000 Probanden wurden untersucht
Die von der University of Exeter geleitete Forschung untersuchte Patientenakten von mehr als 600 Hausarztpraxen und 806 Patienten, bei denen der Kehlkopfkrebs diagnostiziert wurde. Zusätzlich gab es noch weitere 3.559 Kontrollpatienten. Die Mediziner konnten feststellen, dass auftretende Heiserkeit auf ein sogenanntes Larynxkarzinom hinweisen kann und die Wahrscheinlichkeit für ein solches Larynxkarzinom steigt signifikant, wenn zusätzlich ständig wiederkehrenden Halsschmerzen auftreten.
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Was tun bei besonders starken Halsschmerzen?
Die Studie zeigt den potenziellen Schweregrad einiger Kombinationen von Symptomen, welche zuvor als geringes Risiko eingestuft wurden, erklärt Studienautor Professor Willie Hamilton von der University of Exeter Medical School. Es handelt sich nicht um leichte Halsschmerzen, sondern die Halsschmerzen müssen schon so stark sein, dass ein Arztbesuch nötig ist, betont der Experte. Menschen seien daran gewöhnt, ab und zu Halsschmerzen zu bekommen, und Halsschmerzen, die an Hausärzte gemeldet werden, seien meist ungewöhnlich stark, fügt der Experte hinzu.
Frühzeitige Diagnose ist sehr wichtig
Eine Kombination aus anhaltenden Symptomen wie beispielsweise Halsschmerzen, Heiserkeit und Atem- oder Schluckbeschwerden könnte ein Warnzeichen für eine Krebserkrankung sein, so das Fazit der Forschenden. Neue Richtlinien zur Früherkennung und Diagnose seien wichtig für Ärzte, um die Auswahl der richtigen Patienten für eine Überweisung zu treffen.
Frühzeitige Diagnose wichtig
Wenn bei Erkrankten der Krebs frühzeitig diagnostiziert wird, ermögliche dies den Zugang zu einer schnellen und erfolgreichen Behandlung. Daher werde empfohlen, Patienten mit hartnäckiger Heiserkeit oder ungeklärten Halsschmerzen auf Hals- oder Kehlkopfkrebs zu untersuchen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.