Meist ungefährlich aber lästig: Augenlidzucken
Es ist deutlich zu spüren: Es zuckt, ruckelt und lässt sich nicht steuern. Immer mehr Menschen sind von Augenzucken betroffen. Die Ursachen sind meist eher harmlos und können auch ohne Medikamente beseitigt werden. Doch was steckt dahinter?
Augenzucken meist harmlos
Ina S. (42) ging sofort zum Arzt, als praktisch aus dem Nichts Augenzucken auftrat. „Ich hatte Angst, dass eine schlimme Erkrankung dahinter steckt“. Der Arzt konnte sie beruhigen. Er empfahl ausreichenden Schlaf und Stressabbau. Zwar ist Augenlidzucken sehr lästig, aber in den aller meisten Fällen völlig harmlos. Ein Grund zur weiteren Behandlung und Diagnostik besteht nur, wenn neben dem Faszikulieren andere Symptome hinzukommen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Lähmungserscheinungen, Spastiken oder plötzlich auftretender Schwindel zu bemerken sind.
Nur wenn weitere Symptome auftreten, besteht weiterer Handlungsbedarf
Kommen diese Erscheinungen hinzu, sollten die Betroffenen zeitnah einen Arzt aufsuchen, wie der
Neurologe Prof. Gereon Nelles, Vorstandsmitglied des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte, rät. Bestehen sonst keine weiteren Beschwerden, sei das „Augenzucken kein Ausdruck einer Krankheit von Muskeln oder Nerven. „Oft tritt es bei Stress, einer besonderen Belastung oder auch Ermüdung auf“, bestätigt Nelles.
Völlig erklärbar ist das Phänomen jedoch nicht. Es gibt aus Sicht des Nervenarztes auch kein alleiniges Heilmittel, um das Zucken der Augen wieder loszuwerden. „Das ist etwa mit Medikamenten nicht beeinflussbar.“ Die Patienten sollten sich nicht entmutigen lassen. Das Faszikulieren geht meist so schnell, wie es gekommen ist. Entspannungsübungen wie Yoga oder Autogenes Trainieren konnte schon einigen Betroffenen helfen.
Die Gründe sind noch unerforscht
Kognitiv sollten sich Betroffene vor Augen führen, dass es solche Zuckungen am ganzen Körper gibt, die meist sehr viel weniger bemerkt werden.„Warum das Zucken ausgerechnet am Auge häufig auftritt, ist nicht untersucht.“ Wissenschaftler vermuten jedoch, dass es auch an der Beschaffenheit des Augenlides liegt. Der Augenmuskel ist nämlich relativ groß und das Augenlid im Gegensatz dazu eher klein. So bietet das Lid dem Muskel nur wenig Widerstand. „Zucken am kräftigen Oberschenkelmuskel tritt daher nicht so schnell in Erscheinung.“
Hilfe aus der Naturheilkunde
Im Bereich der Naturheilkunde haben sich Passionsblumen, Hopfen und Baldrian zur Reduktion von innerer Unruhe und Stress bewährt. Agaricus Muscarius und Kalium phosphoricum aus dem Bereich der Homöopathie konnten bei einigen Patienten ebenfalls gute Dienste leisten. Falls ein Mineralstoffmangel besteht, können auch Präparate aus Kalium und Magnesium die Beschwerden lindern. Aber auch ohne Arzneien verschwindet das Lidzucken recht schnell. Ablenkung und Stressabbau konnten meist helfen. (sb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.